Dienstag, 18. Juni 2013

Kampagne „Make Chocolate Fair!“ gestartet



Damit wir Schokolade in allen Varianten genießen können, müssen Menschen in anderen Ländern leiden. Oftmals sind es Kinder, die von gefährlicher Arbeit ohne Gesundheitsschutz, exzessiven Überstunden sowie mangelhafter Ernährung betroffen sind. Die Arbeitsbedingungen auf den Kakaoplantagen sind nach wie vor menschenverachtend und ausbeuterisch. Gleichzeitig erwirtschaften die Schokoladenhersteller hohe Gewinne. 

Kinderarbeit in Westafrika weit verbreitet

Um auf die Situation bei der Kakaoproduktion und die Verantwortung der großen Schokoladenfabrikanten aufmerksam zu machen, hat am 12. Juni 2013, dem Internationalen Tag gegen Kinderarbeit, die europaweite Kampagne „Make Chocolate Fair!“ begonnen, eine internationale Initiative, die sich aus mehreren Organisationen in 16 europäischen Ländern zusammensetzt. „Kinderarbeit ist in der Kakaobranche nach wie vor ein massives Problem”, sagt Viola Dannenmaier, INKOTA-Koordinatorin der Kampagne. In Westafrika, der Hauptanbauregion für Kakao, arbeiten noch immer etwa zwei Millionen Kinder auf Kakaoplantagen. Mehr als 500.000 von ihnen unter Bedingungen, die nach den Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) als ausbeuterisch eingestuft und damit verboten sind. „Das Problem der Kinderarbeit ist seit Jahren bekannt. Doch sowohl die Schokoladenindustrie, als auch die Politik haben es bisher versäumt, entschlossen dagegen vorzugehen”, so Dannenmaier weiter. 

Klare Forderungen an die Schokoladenindustrie

Die Kampagne „Make Chocolate Fair!” ist angetreten, dieser Ungerechtigkeit etwas entgegenzusetzen. Gefordert wird von den Schokolade herstellenden Unternehmen verantwortliche Schritte zur Verbesserung der Situation der Kakaobauern zu unternehmen, darunter eine faire Bezahlung der Kakaobauern und ihren Arbeitern, die Einhaltung der Menschen- und Arbeitsrechte entlang der gesamten Kakao-Wertschöpfungskette und die Ablehnung ausbeuterischer Kinderarbeit, die Unterstützung von Kakaobauern und -bäuerinnen bei der Umsetzung einer nachhaltigen und diversifizierten Landwirtschaft und die Anwendung eines unabhängigen Zertifizierungs- und Kontrollsystems.

Unterschriftenaktion

Zu diesem Zweck hat die Kampagne eine Petition an die Schokoladenhersteller in Europa gestartet. Über zwei Jahre werden Unterschriften in ganz Europa gesammelt, auf Papier und auf unserer Webseite. Das Ziel: 100.000 Unterschriften! Diese werden Mitte 2015 den Schokoladenunternehmen im Rahmen einer öffentlichen Aktion bei ihrer Hauptversammlung überreicht.

Factsheet - Die bittere Wahrheit über Schokolade: