Dienstag, 30. Dezember 2014

Das war 2014 und das kommt 2015!



Hallo zusammen,
dies ist der letzte Blogbeitrag im Jahr 2014, einer von 124! Das Jahr geht dem Ende entgegen und es ist an der Zeit, ein wenig zurück und auch nach vorne zu blicken. Der Blog hat viele neue Leser gefunden, was uns sehr freut und in unserer Arbeit bestätigt. Falls Ihr es noch nicht gemerkt haben solltet, wir haben alle Blogbeiträge sortiert und unter „Themenfeldern“ auf der rechten unteren Blogseite in Kategorien abgelegt. Jetzt lassen sich die Beiträge zu einem Begriff noch schneller finden. Solltet Ihr Euch neue Themen wünschen, schreibt uns bitte an fair.einkaufen@gmail.com. Wir wären Euch dankbar, wenn Ihr unseren Blog auch im neuen Jahr weiter empfehlen würdet.



Faire Biketour 2015

Im Frühjahr/Sommer 2015 geht „Fair einkaufen-aber wie?“-Autor Frank Herrmann wieder auf "Faire Biketour". Die Vorbereitungen der Neuauflage der erfolgreichen Radreise laufen. Die Route wird von Ende Mai bis Anfang August durch Süddeutschland, das Saarland, Luxemburg, die Schweiz, Liechtenstein und Österreich führen. Geplant sind wieder Vortragsveranstaltungen und eine Spendenaktion. Die Route und Termine findet Ihr bereits jetzt auf der Seite „Faire Biketour 2015“. Dort werdet Ihr in Kürze weitere Infos rund um die geplante Vortragstour finden. Bis dahin müsst Ihr Euch auch mit den Blogberichten und Bildern der "Fairen Biketour 2012" trösten.

Euch allen ein friedvolles 2015!


Das Team von „Fair einkaufen-aber wie?“

Samstag, 27. Dezember 2014

Aufregende Zeiten bei der GEPA



Bei der Gepa, Deutschlands größtem Importeur fair gehandelter Waren, tut sich in letzter Zeit einiges. Zum einen belegte die Gepa beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Platz 1 in der Kategorie „nachhaltigste Marke“. Schlagzeilen machte dann im Dezember der Rücktritt des langjährigen Geschäftsführers Thomas Speck. Auch für 2015 zeichnen sich wichtige Ereignisse ab: Die Gepa wird nächstes Jahr immerhin 40 Jahre alt. Und der Orangensaft der Gepa, der bislang nur mit Mengenausgleich produziert wurde, soll 2015 komplett zurückverfolgbar sein. Der Gepa steht ein interessantes Jahr bevor.




Mittwoch, 24. Dezember 2014

Bali – maritimes Ökosystem in Gefahr



Bali ist bei Touristen aus aller Welt wegen seiner zauberhaften Natur und seiner einmaligen Kultur berühmt. Jetzt plant das Unternehmen Tirta Wachana Bali International (TWBI), 838 Hektar der Benoa Bay für künstliche Inseln zuzuschütten. Das Projekt würde Mangroven, Korallen und Seegraswiesen schädigen, den Wasserstand in der Bucht anheben und tiefliegende Siedlungen überfluten. 838 Hektar sollen dem Meer abgetrotzt werden. Das maritime Ökosystem der Bucht aus Mangroven, Korallenriffen und Seegraswiesen ist dadurch in Gefahr, warnen Umweltschützer. Bis zu zehn Quadratkilometer Mangroven werden durch das Projekt zerstört. Eine dichte Schicht aus feinem Sediment legt sich über Korallen und schädigt sie. Werden Dreiviertel der Benoa Bay in Bauland verwandelt, verdrängt das 7,9 Millionen Kubikmeter Wasser. Der Wasserspiegel in der Bucht, in die vier Flüsse münden, steigt um 1,6 Meter.

Hoteliers und Bauern streiten um Wasser

Einheimische fürchten bereits heute den Ausverkauf ihrer Heimat. Wasser ist auf der Insel schon knapp geworden. Urlaubsgäste verbrauchen das Wasser, das Bauern dringend für ihre Felder benötigen. Derzeit stehen auf Bali 80.000 Hotelbetten, mindestens 67 weitere Hotels sind in Bau. Es gibt kaum noch Flächen, die sich von Reisäckern in Touristenanlagen umwandeln lassen. Das dürfte einer der Gründe sein, warum die Firma Tirta Wachana Bali International (TWBI) die künstlichen Inseln aufschütten will. Eine schwer nachvollziehbare Rolle spielen Balis Gouverneur I Made Mangku Pastika und Gutachter der Udayan-University. Mehrfach haben sie ihre Einschätzung geändert, ob das Projekt genehmigt werden kann. Der Schutzstatus der Bucht wurde bereits verwässert. Die Benoa Bay ist längst kein unberührtes Paradies mehr. Für den Airport und Hafenanlagen wurde bereits künstlich Land gewonnen. 2013 wurde die mehrspurige „Mandana Toll Road“ eingeweiht, die auf Stelzen quer durch die Bucht führt. Umweltschützer, Künstler, Fischer und Einheimische kämpfen gegen das Inselbau-Projekt. Sie fordern von Balis Gouverneur I Made Mangku Pastika, das Projekt sofort zu stoppen und den Schutzstatus der Bucht zu stärken.
Quelle: Rettet den Regenwald, Foto: flickr/Ilse Reijs and Jan-Noud Hutten (CC BY 2.0)

 

Sonntag, 21. Dezember 2014

Chance vertan – Kaffeesteuer auf fair gehandelten Kaffee bleibt



Der Bundesrat entschied am 19. Dezember über einen Antrag der Bundesländer Hamburg und Baden-Württemberg, ob fair gehandelter Kaffee von der Kaffeesteuer befreit werden solle. Mit dieser Entschließung sollte die Bundesregierung aufgefordert werden, zu prüfen, ob und wenn ja wie eine vollkommene oder zumindest teilweise Befreiung von als fair gehandelt klassifiziertem beziehungsweise zertifiziertem Kaffee von der Kaffeesteuer umgesetzt werden kann. TransFair hätte diesen Schritt begrüßt und bedauert die verpasste Chance. Lesen Sie im Folgenden das Statement von Dieter Overath, Geschäftsführer TransFair e.V. zur Entscheidung.

Statement zur Entscheidung
„Wir befürworteten den Antrag auf die Steuerbefreiung von fair gehandeltem Kaffee, weil Armutsbekämpfung und Klimaschutz die vorrangigen Aufgaben reicher Staaten sein sollte und Deutschland über die Steuerpolitik positive Akzente setzen muss. Das wäre moderne Entwicklungspolitik. Diese Chance wurde mit der Entscheidung des Bundesrates leider vertan. Fairtrade-Kaffee wird ausschließlich von Kleinbauernorganisationen hergestellt. Kleinbauern haben zunehmen Schwierigkeiten, ihr Leben auskömmlich zu gestalten. Ziel von Fairtrade ist es, die wirtschaftliche und soziale Situation von Bauern und Arbeitern im globalen Süden zu verbessern. Dabei bilden die in den Fairtrade-Standards festgelegten Mindestpreise und vorgeschriebene Prämien die elementarsten und am stärksten sichtbarsten Werkzeuge für die Entwicklung von Kleinbauern. Über Standards und Zertifizierung hinaus bietet das Fairtrade-System aber noch weitere direkte Beratung und Unterstützung für Produzenten und ihre Organisationen um soziale und ökologische Entwicklung nachhaltig zu fördern. Beim Fairtrade-Zertifizierungssystem gibt es eine lückenlose Transparenz vom Strauch bis zum Regal. Jeder Sack Kaffee ist physisch klar trenn- und nachvollziehbar. Kooperativen- Strukturen werden durch Fairtrade-Absätze gestärkt und schaffen  bessere Voraussetzungen für Bildung, Gesundheit und ländliche Entwicklung. Trotz des abgelehnten Antrages im Bundesrates, geht es weiterhin darum, ob Steuerpolitik einen aktiven Beitrag leisten kann, um Konsum in Richtung Nachhaltigkeit zu lenken. Nur dann ist sie eine moderne  Steuerpolitik – in allen Bereichen.“
Quelle: Fairtrade Deutschland

INFO: Zurzeit zahlen Verbraucher eine Kaffeesteuer von 2,19 Euro pro Kilo. Damit erzielt der deutsche Fiskus jährlich Einahmen von rund einer Milliarde Euro. Der Marktanteil fair gehandelten Kaffees liegt unter drei Prozent. Wären es drei Prozent Marktanteil, würden dem Staat also nur rund 30 Millionen Euro entgehen.