Freitag, 30. Juni 2023

Gerechte Preise in der Lieferkette

 

Noch immer können die vorherrschenden Supermarktkonzerne unfaire Verträge durchsetzen, diese zu ihren Gunsten verändern und Preise für Lebensmittel unter Produktionskosten veranschlagen. Das vor zwei Jahren verabschiedete Agrarorganisationen-und-Lieferketten-Gesetz sollte die Marktmacht der Konzerne einschränken und den landwirtschaftlichen Erzeugern und anderen Lieferanten den Rücken stärken. Eine nennenswerte Verbesserung trat aber nicht ein. Einer aktuellen Branchen-Studie zufolge sind noch immer bis zu 70 Prozent der Lieferanten von unfairen Praktiken betroffen. Landwirtschaftsminister Özdemir muss das Gesetz mit einem Kaufverbot unter Produktionskosten nachbessern, um endlich faire Erzeugerpreise und damit eine sozial-ökologische Transformation in der Landwirtschaft zu ermöglichen, Initiative für faire Preise in der Lebensmittelkette (IniFair).

Die Initiative fordert von Landwirtschaftsminister Özdemir endlich wirksame Maßnahmen, um den Kauf von Lebensmitteln unter Produktionskosten durch Supermärkte und Lebensmittelunternehmen zu verbieten. Zudem fordert die Initiative anlässlich des Deutschen Bauerntags am morgigen Mittwoch weitere Akteure wie den Deutschen Bauernverband dazu auf, das Forderungspapier für faire Preise mitzutragen. Die Initiative besteht unter anderem aus dem European Milk Board (EMB), der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), der Deutschen Umwelthilfe (DUH), Oxfam, dem INKOTA-Netzwerk und dem Forum Fairer Handel.

Hintergrund:

In Deutschland beherrschen vier Supermarktkonzerne, Edeka, Rewe, die Schwarz-Gruppe, zu der Lidl und Kaufland gehören und Aldi, 85 Prozent des Lebensmittelmarktes. Ihre Marktmacht treibt Lieferanten und Beschäftigte in Lebensmittellieferketten regelmäßig in wirtschaftliche Not. Laut Befragung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung ist jeder zweite Lieferant weiter von unfairen Preisen betroffen – trotz des Gesetzes gegen unfaire Handelspraxen. Die deutschen Landwirtschaftsbetriebe erhalten im Durchschnitt nur 18 Prozent Wertschöpfung in der Lebensmittelkette, während EU-Landwirtschaftsbetriebe im Durchschnitt 27 Prozent der Wertschöpfung bekommen. Andere Länder wie Frankreich oder Spanien haben längst eine gesetzliche Regelung für kostendeckende Bezahlungen und faire Vertragsgestaltung geschaffen.

Quelle: Deutsche Umwelthilfe

Freitag, 16. Juni 2023

Klimagerechtigkeit

 

Die Klimakrise ist allgegenwärtig. Dürren, Hitzesommer, Überschwemmungen, all das sind Anzeichen dafür, dass wir global gesehen schon lange die planetaren Grenzen überschritten haben. Für den Fairen Handel ist Klimagerechtigkeit ein, wenn nicht das wichtigste aktuelle Thema, da sich in der Klimakrise die umwelt- und die menschenrechtliche Dimension verbinden. Die Broschüre gibt einen Einstieg in das Thema Klimagerechtigkeit aus Fair-Handels-Sicht. Produzentinnen und Produzenten aus dem Globalen Süden berichten, mit welchen Herausforderungen sie jetzt schon tagtäglich zu kämpfen haben und wie sie diese angehen. Die Mitglieder des Forum Fairer Handel stellen darf, welchen Beitrag sie bereits zu mehr Klimagerechtigkeit leisten. Ebenso wird der Frage nachgegangen, was der Beitrag des Fairen Handels zu einer klimagerechten Welt sein kann und muss.

Quelle: Forum Fairer Handel

Donnerstag, 1. Juni 2023

Miese Arbeitsbedingungen: Spargel und Erdbeeren aus Deutschland

Lohndumping, Wuchermieten und keine ausreichende Krankenversicherung: Wer Spargel, Erdbeeren und Gemüse auf deutschen Feldern erntet, wird oft ausgebeutet. Mitverantwortlich sind die großen deutschen Supermärkte, die die Bäuerinnen und Bauern unter Druck setzen, um die Ware möglichst billig beziehen zu können. Wie sich der Preisdruck der Supermärkte für die Saisonarbeiter auf dem Feld anfühlt, zeigt die neue Oxfam-Studie „‚Das hier ist nicht Europa.‘ Ausbeutung im Spargel-, Erdbeer- und Gemüseanbau in Deutschland“.

Quelle: Oxfam