Montag, 30. Mai 2016

Urlaubsreife Insel: Schäden durch zu viel Tourismus



Touristen haben der thailändischen Insel Koh Tachai arg zugesetzt. Diese wurde nun für die Öffentlichkeit geschlossen.

Koh Samui, Phuket, Kho Phi Phi oder auch Khao Lak heißen die beliebtesten Ferieninseln Thailands. Doch immer mehr Menschen begeistern sich für die weiter entfernt liegenden, kleineren Inseln, etwa jene die zum Similan-Archipel gehören. Koh Tachai ist eine von elf zum diesem Archipel gehörenden Inseln. Jahrelang seien täglich viel zu viele Touristen über die Insel getrampelt, hätten die Strände verschmutzt und die Korallenriffe beschädigt und so gemeinsam mit illegalen Fischern das Ökosystem der Insel ins Wanken gebracht, sagt Nut Konkesorn, Chef des Similan Island National Park. Deshalb wurde die Insel jetzt für die Öffentlichkeit definitiv geschlossen. Diese Maßnahme sei notwendig, damit sich Koh Tachai erholen könne, bevor sie irreparablen Schaden davontrage. Lediglich zwei Tiefsee-Bereiche werden Tauchern erhalten bleiben. Ein Strand so einer kleinen Insel wäre normalerweise mit 70 Menschen darauf ausgelastet. Während der Saison kamen teils täglich mehr als 1000 Touristen auf Koh Tachai. Koh Tachai gehört seit 1998 zu den Similan-Inseln. Nebst dieser Insel bleiben während der Monsun-Saison, die bis zum 16. Oktober 2016 dauert, auch die restlichen Inseln geschlossen wie auch Surin und Tarutao in der Andamanensee. Mit der Ausnahme, dass die anderen Inseln dann wieder Besucher empfangen, während Koh Tachai bis auf Weiteres Ferien von den Touristen verordnet bekommen hat. Touristen sollten übrigens vorsichtig sein: Es gebe im Moment noch rund 14 Anbieter, die weiterhin Tourpackages für auf Koh Tachai anbieten würden. Die Insel sei und bleibe aber definitiv für den Tourismus geschlossen, wie die Bangkok Post berichtet.
Quelle: fair unterwegs

Sonntag, 22. Mai 2016

Ökofaire Milch: So unterstützen wir kleine Betriebe



Der Milchpreis stürzt immer weiter ab. Kaum mehr 20 Cent zahlen Molkereien den Bauern heute für einen Liter Milch. In Norddeutschland sogar nur noch 17 Cent, wie der Vorsitzende des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM), Romuald Schaber, mitteilte. Ein absoluter Tiefstand. Der aktuelle Preis reiche nicht einmal für das Futter der Kühe aus, sagte Schaber: „Wir zahlen gnadenlos drauf.“ Seit die EU im April 2015 die Milchquote abgeschafft hat, sinkt der Preis stetig. Die Milchquote hatte über 31 Jahre hinweg die Menge der in der Europäischen Union produzierten Milch reguliert. Mit ihrer Abschaffung stand es den Landwirten plötzlich offen, wie viel Milch sie produzieren wollten. Viele träumten von neuen Absatzmärkten in der EU, in China oder Russland. Sie bauten die Betriebe aus und stockten ihre Milchviehherden auf. Nur die erhoffte Nachfrage blieb aus. Während die chinesische Wirtschaft langsamer wuchs als erwartet, erließ Russlands Präsident Wladimir Putin ein Importverbot für EU-Agrarprodukte. Somit erzeugten EU-Landwirte eine Milchschwemme, die die Nachfrage bei weitem übertraf. Die Milchpreise in ganz Europa sind seitdem im Keller. „Die Milchmenge muss runter, sonst werden reihenweise Betriebe und damit Existenzen zerstört“, sagte Robert Habeck, Schleswig-Holsteins grüner Landwirtschaftsminister, gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Er forderte, die Menge angebotener Milch zu drosseln – wenn nötig, wieder mit einer Quote: „Wenn freiwillige Maßnahmen nicht greifen, muss die EU als Ultima Ratio kurzfristig eine zeitlich begrenzte obligatorische Mengenbegrenzung beschließen.“
Nicht nur Bauern, auch ihre Kühe haben unter dem niedrigen Milchpreis zu leiden. Die Milchkrise bedroht nicht nur viele Bauern in ihrer Existenz, sie geht auch zu Lasten der Kühe. Durch einseitige Zucht, Turbofutter und nicht artgerechte Stallhaltung werden sie zu Höchstleistungen angetrieben – eine Entwicklung, die die Tiere krank macht und ihr Leben drastisch verkürzt. Der Trend, immer größere Ställe mit hunderten Tieren zu bauen, macht diese Entwicklung unumkehrbar: Einen Weidegang können Großbetriebe aufgrund fehlender Weideflächen nicht organisieren. Dabei ist er für die Tiere das Schönste und für ihre Gesundheit das Beste. Doch als Verbraucher und Milchtrinker haben wir die Macht, etwas gegen diese Entwicklung zu tun. Denn es gibt eine Reihe von Siegeln, die beim Einkauf Orientierung bieten. Sie garantieren, dass den Bauern mehr Milchgeld gezahlt wird und das Wohl der Tiere eine größere Rolle spielt. Ein Überblick:

Bio-Siegel

Milch mit Bio-Siegel ist fast immer eine gute Wahl. Denn sie garantiert den Tieren bessere Haltungsbedingungen und eine artgerechte Fütterung, die Landwirte erhalten dafür einen deutlich höheren Preis. In der aktuellen Milchkrise hat die Bio-Milch – anders als in früheren Krisenzeiten – aufgrund hoher Nachfrage den ruinösen Abwärtstrend des Milchpreises nicht mitgemacht. Die Verbände suchen dringend nach Landwirten, die umstellen – je höher der ausgezahlte Preis für Biomilch ist, desto mehr Bauern werden das auch tun. Noch besser ist es, wenn die Milch neben einem staatlichen Bio-Siegel auch das Zeichen eines Anbauverbandes wie Bioland, Demeter oder Naturland trägt.

Faire Milch

Infolge der vorangegangenen „Milchkrisen“ entstanden mehrere Initiativen, die den Bauern ein besseres Auskommen sichern sollen. Die Molkereien werben damit, dass sie ihnen einen „fairen“ Preis zahlen, meist rund 40 Cent pro Liter. Ein einheitliches, staatlich geprüftes Siegel gibt es allerdings nicht. Die schwarz-rot-goldene Kuh ist das Zeichen der Initiative für faire Milch des „Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter“. Auch Kombinationen von fair und bio gibt es: Das „Naturland fair“-Siegel hat der Ökoverband zusammen mit den Milchwerken Berchtesgadener Land (BGL) gegründet. Die „Upländer Bauernmolkerei“ mit dem „Fair“-Siegel liefert unter anderem an „Alnatura“.

Weidemilch, Heumilch und Bergbauernmilch

Verschiedene Initiativen weisen auf die Herkunft und Produktionsweise ihrer Milch hin – etwa die tiergerechte Haltung auf der Weide. Weil es noch kein staatliches Siegel für „Weidemilch“ gibt , sollten Sie genau hinsehen. Die Kühe sollten an 120 Tagen oder mehr im Jahr mindestens sechs Stunden draußen verbringen – das ist die Mindestregelung, die derzeit meistens von den Landwirten verlangt wird. Besonders empfehlenswert ist die „Bergbauernmilch“ der Milchwerke Berchtesgadener Land (BGL). Diese Genossenschaftsmolkerei hat ihren Bauern –auch für konventionelle Milch – in den letzten Jahren stets deutlich mehr gezahlt als ihre Konkurrenten.

Milch „ohne Gentechnik“

Emfehlenswert ist auch das Siegel „ohne Gentechnik“. Es garantiert, dass die Kühe kein Kraftfutter mit Gen-Soja bekommen, für deren Anbau Urwälder in Südamerika Urwälder gerodet werden. Für den Mehraufwand erhalten die Landwirte von den Molkereien ein etwas höheres Milchgeld.
Quelle: Greenpeace-Magazin

Samstag, 14. Mai 2016

Fairtrade Deutschland mit zweistelligem Umsatzplus



Auf 978 Millionen Euro stieg der Umsatz mit Fairtrade-Produkten in Deutschland 2015 – ein Zuwachs von 18 Prozent. Mit einem Plus von 32 Prozent auf 68.000 Tonnen erreichten Bananenverkäufe 2015 einen Absatzrekord. Alle auf dem deutschen Markt erhältlichen Fairtrade-Bananen sind Bio-zertifiziert. Am Gesamtmarkt machen Fairtrade-Bananen zehn Prozent aus. Fairtrade-Kaffeeverkäufe entwickelten sich mit vier Prozent Wachstum auf knapp 14.000 Tonnen positiv bei bestehender Distribution. Der Marktanteil in Deutschland liegt bei drei Prozent. Für deutliche Absatzsteigerungen sorgt seit zwei Jahren das Rohstoffprogramm für Kakao: Insgesamt 14.300 Tonnen Fairtrade-Kakao wurden im vergangenen Jahr für Schokoladenwaren eingekauft, davon 12.600 Tonnen über das Rohstoffprogramm. Damit klettert der Marktanteil von Fairtrade-Kakao auf 3,6 Prozent.


Mehr Fairtrade-Prämien für Kleinbauern


Auch die Blumenverkäufe stiegen 2015 weiter: um sechs Prozent auf 365 Millionen Stück, zum größten Teil Rosen. Jede vierte hierzulande verkaufte Rose trägt das Fairtrade-Siegel. Pro Kopf gaben Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland 2015 durchschnittlich zwölf Euro für Fairtrade-Produkte aus. Für die Produzentenorganisationen stiegen im vergangenen Jahr die Rohstoffverkaufsmengen in den deutschen Markt um 29 Prozent auf 116.500 Tonnen. Dadurch erwirtschafteten sie Fairtrade-Prämien in Höhe von 16 Millionen Euro. Die Prämie wird zusätzlich zum Verkaufspreis gezahlt und fließt in Projekte wie die Verbesserung der Infrastruktur, Organisationsaufbau, Bildungsarbeit und direkte Unterstützung für Kleinbauernfamilien oder lohnabhängig Beschäftigte auf Plantagen.
Quelle: TransFair


 

Sonntag, 8. Mai 2016

Faire Arbeitsbedingungen: Neues Kampagnenvideo und Briefaktion


Wissen Sie eigentlich, wer Ihr Smartphone herstellt? Und unter welchen Bedingungen? Das neue Video "Blick hinters Display" zur Kampagne "Mensch. Macht. Handel. Fair." zeigt, was hinter den Kulissen der Handy Produktion passiert!


Sie möchten sicher sein, dass Ihr T-Shirt nicht an einem 16-Stunden-Arbeitstag genäht wurde? Oder dass die Rohstoffe für Ihr Handy nicht aus Sklavenarbeit stammen? Dann braucht es verbindliche Regeln für alle Unternehmen. Beteiligen Sie sich an der Briefaktion des Forum Fairer Handel.
Quelle: Forum Fairer Handel

Hier geht es zur Briefaktion