Donnerstag, 24. August 2023

Lobbyarbeit bei Energie- und Fleischproduktion verhindert Klimaschutz

Europas Ölkonzerne investieren unbeirrt weiter in Erderhitzung

Europäische Ölkonzerne wie Shell, BP, TotalEnergies und der deutsche Öl- und Gasproduzent Wintershall Dea nutzen ihre jüngsten Rekordgewinne, um in den kommenden Jahren weiter klimaschädlicher Öl- und Gasvorkommen auszubeuten. Knapp 93 Prozent der Investitionen der zwölf untersuchten Unternehmen flossen im vergangenen Jahr in fossile Projekte, lediglich etwa 7 Prozent investierten sie in erneuerbare Energien. Das zeigt die neue Studie „The Dirty Dozen“ des Hamburger Energieexperten Steffen Bukold im Auftrag von Greenpeace Mittel- und Osteuropa.

Quelle: Greenpeace

Wie Politik und Industrie die Ernährungswende blockieren

Die Viehzucht beschleunigt den Klimawandel, da sie für einen erheblichen Anteil der Treibhausgasemissionen in Form von Methan verantwortlich ist. Insbesondere wohlhabende Gesellschaften müssen daher ihre Abhängigkeit von tierischen Lebensmitteln deutlich verringern. Doch so richtig kommt der Markt klimaschonender Nahrungsmittel nicht in Schwung. Um dem auf den Grund zu gehen, verglichen zwei Wissenschaftler der Standford University den Einfluss der Politik und der Lobbyarbeit von Handels- und Non-Profit-Organisationen in den USA und der EU. Ihr ernüchterndes Fazit: Die Regierungen behindern de facto die Verbreitung von Alternativen zu tierischen Produkten und somit den Ernährungswandel. Und die Industrie spielt dabei eine entscheidende Rolle – durch mächtige Lobbyarbeit. Das Ergebnis: In der EU und den USA erhalten Erzeuger tierischer Produkte 1000-mal mehr öffentliche Fördermittel als grüne Alternativen.

Quelle: spektrum.de