Montag, 17. August 2015

„CHANGE YOUR SHOES“ – INKOTA-Kampagne zu Missständen in der Schuhproduktion



Schuhe gibt es für jeden Anlass und Geldbeutel – elegant, lässig oder geländetauglich. Doch hinter den Sohlen, die uns durch die Welt tragen, verbergen sich Geschichten, die weniger von Eleganz und Freiheit, als von Menschenrechtsverletzungen, Gesundheitsgefährdung und Umweltproblemen erzählen.  Die menschenunwürdigen Arbeits- und Produktionsbedingungen in der Leder- und Schuhproduktion sind bis jetzt allerdings noch weitgehend unbekannt. Mit der Kampagne „Change Your Shoes“ tritt INKOTA gemeinsam mit 17 Partnerorganisationen in Europa und Asien dafür ein diese Missstände aufzudecken. 

Überstunden, schlechte Bezahlung, fehlende Sicherheit

Eines der größten Probleme in der Schuhproduktion, die zumeist in Asien stattfindet, sind die niedrigen Löhne und die fehlende soziale Absicherung für die Arbeiterinnen und Arbeiter. So ist zum Beispiel Heimarbeit in der Schuhbranche weit verbreitet und ein Weg für die Auftraggeber, die Kosten zu senken: die Löhne sind sehr gering, es gibt keine festen Verträge und es werden keine Sozialversicherungsbeiträge gezahlt. Und selbst wenn die Arbeiter den legalen Mindestlohn verdienen, reicht dieser nicht um ihr Überleben zu sichern. So entspricht zum Beispiel der Mindestlohn in China nur in etwa der Hälfte von dem, was zum Überleben notwendig ist, in Bangladesch sogar nur einem Fünftel.

Hochgiftige Chemikalien

Einer der gefährlichsten Prozesse in der Lederproduktion ist das Gerben, bei dem rohe Tierhäute zu Leder verarbeitet werden. Das Gerben mit Chromsalzen ist weltweit die gängigste Methode, obwohl sie hohe Risiken für Umwelt und Gesundheit birgt – denn Chromsalze sind hochgiftig und krebserregend. Viele Arbeiter in den Gerbereien arbeiten ohne Schutzkleidung. Der ungeschützte Kontakt mit den Chemikalien verursacht Atemwegserkrankungen, Hautausschläge und Krebs. Zudem werden die toxischen Abfallstoffe, die beim Gerben entstehen, meist ungefiltert in die Natur abgelassen. So leiden Anwohner rund um die Gerbereien häufig unter Durchfall, Fieber und Hautproblemen. Auch die Arbeiter in den Schuhfabriken leiden unter gesundheitlichen Problemen durch die Nutzung von giftigen Klebern sowie den Umgang mit dem verseuchten Leder im Produktionsprozess.

Faire und nachhaltige Schuhe für Konsumenten

Die globale Schuhlieferkette ist sehr undurchsichtig. So ist es für Konsument fast unmöglich herauszufinden, wo und unter welchen sozialen und ökologischen Bedingungen die Schuhe produziert und welche Materialien verwendet wurden.

Unser Ziel ist es, eine ethische, nachhaltige und transparente Schuhlieferkette zu schaffen.
 
Denn wir finden, dass
  • Arbeiter in der Schuhlieferkette ein Recht auf einen existenzsichernden Lohn haben.
  • Arbeiter in der Schuhlieferkette ein Recht auf sichere Arbeitsbedingungen haben.
  • Konsumenten ein Recht auf sichere Produkte und Transparenz über die Herkunft und die verwendeten Materien ihrer Schuhe haben.
Das kannst Du tun!
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