Montag, 24. Januar 2022

Der lange Weg zum fairen Einkommen

Weltweit variieren die Löhne und Einkommen enorm. In vielen Ländern müssen Männer und Frauen monatlich mit einigen wenigen hundert Euro eine Familie ernähren. Weder in Bolivien, Bangladesch oder Bulgarien erreicht der Mindestlohn auch nur annähernd die Höhe eines Einkommens, das ein Leben in Würde ermöglicht – weder bei Fabrikarbeitern noch bei Kleinbauern oder Wanderarbeitern. Eigentlich dürften Unternehmen gemäß den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte der Vereinten Nationen nicht von zu niedrigen Mindestlöhnen profitieren. Sie sind vielmehr verpflichtet, existenzsichernde Löhne zu zahlen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Weltweit bekommen rund 400 Millionen Arbeiterinnen und Arbeiter keine Löhne, mit denen sie ihre Grundbedürfnisse befriedigen können.

Lohngefälle in der EU

Selbst in der Europäischen Union gibt es ein dramatisches Lohngefälle: Während der Stundenlohn 2021 im wohlhabenden Luxemburg bei 12,73 Euro und in Deutschland bei 9,50 Euro lag, betrug er in Bulgarien gerade einmal zwei Euro. Natürlich ist das Leben in Luxemburg teurer als in Bulgarien, aber eben nicht mehr als sechsmal so teuer. Unterschiede bei der Arbeitsproduktivität – also der Gegenüberstellung von Arbeitsvolumen und geleisteten Arbeitsstunden – tragen freilich zu den unterschiedlichen Lohnniveaus bei. Doch wie sähen ein gerechtes Einkommen, ein gerechter Lohn oder gerechte Preise überhaupt aus?

Neue Broschüre des FFH

Den Unterschied zwischen Mindestlohn und einem Existenzlohn (Living Wage) bzw. einem existenzsichernden Einkommen (Living Income) erklärt die aktuelle Broschüre des Forums Fairer Handel „Living Incomes und Living Wages im Fairen Handel“. Das Heft gibt einen guten Überblick über Funktionsweise des Konzepts, Herausforderungen bei der Berechnung von existenzsichernden Löhnen und Einkommen sowie den aktuellen Stand der Dinge – gefolgt vom praktischen Beispiel Kakao.

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