Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher greifen
beim Einkauf bewusst zu fairen Produkten. Gegenüber 2010 verdreifachte sich der
Umsatz annähernd. Die Käuferschaft fair gehandelter Produkte erhöhte sich auf
61 Prozent der Verbraucher gegenüber 49 Prozent 2013. Eine Ursache dafür sind
neue Käufergruppen: In der Vergangenheit griffen überwiegend Menschen mit
höheren Einkommen und Bildungsabschlüssen zu fairen Produkten. Doch der Anteil
von Verbrauchern mit niedrigeren Einkommen und Bildungsabschlüssen hat sich in
den letzten Jahren signifikant erhöht. Das ergab eine repräsentative
Verbraucherbefragung im Auftrag des Forum Fairer Handel. "Der Faire Handel
ist im Alltag der Deutschen angekommen. Gerade bei den Zielgruppen, die nicht
zum klassischen Klientel des Fairen Handels gehören, hat die Nachfrage nach
entsprechenden Produkten stark zugenommen.", erläutert Manuel Blendin,
Geschäftsführer des Forum Fairer Handel. "Als politische Stimme des Fairen
Handels in Deutschland begrüßen wir, dass immer mehr Menschen in allen
gesellschaftlichen Schichten mit ihrer Konsumentscheidung zu einer
menschenwürdigen und fairen Produktion unserer Alltagsgüter beitragen.",
so Blendin weiter.
Hohe Zustimmung für politische Forderungen des Fairen
Handels
Demgegenüber werden im konventionellen Handel immer
wieder schwere Verletzungen von Menschen- und Arbeitsrechten entlang globaler
Lieferketten bekannt, an denen auch deutsche Unternehmen beteiligt sind.
Bislang gibt es keine verbindlichen menschenrechtlichen Verpflichtungen für
Unternehmen. Mit dem Nationalen Aktionsplan für Wirtschaft und Menschenrechte
(NAP) hat die Bundesregierung im Herbst 2016 die Chance, endlich gesetzliche
Regelungen zur menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht im globalen
Geschäftsverkehr zu beschließen. "Aufgrund starken Widerstands aus dem
Bundesfinanzministerium droht dem Aktionsplan die Herabstufung zu einer
zahnlosen, auf rein freiwilliger Unternehmensverantwortung basierenden
Deklaration. Dies muss verhindert werden. Die Bundeskanzlerin steht im Wort,
einen substanziellen Aktionsplan vorzulegen. Dazu gehören verbindliche
Regelungen", so Blendin weiter. Dafür hat sich das Forum Fairer Handel mit
dem Weltladen-Dachverband in der Kampagne "Mensch. Macht. Handel.
Fair." eingesetzt und genießt dabei gemäß der Umfrage den Rückhalt von 83
Prozent der Bevölkerung.
Quelle: Forum Fairer Handel