Freitag, 11. Januar 2013

Endlich! Die erste faire "Maus"


Bei den Recherchen zur neuesten Auflage von „Fair einkaufen-aber wie?“ kam ich auf der Dortmunder Fair-Messe mit den Mitgliedern eines engagierten Vereins ins Gespräch, der sich für faire Arbeitsbedingungen in der Computerbranche einsetzt. Diese ist in jüngster Zeit immer öfter wegen schlechter Arbeits- und Umweltbedingungen bei der Produktion von Laptops, Tablets und Co. in die Schlagzeilen gerückt. Dazu gehören unverhältnismäßig viele Überstunden und extrem gesundheitsgefährdende Arbeitsbedingungen bei unzureichendem Lohn. Betroffen waren unter anderem Zuliefererbetriebe von Apple und Samsung.

Ein deutscher Verein macht es vor

Dass es bei der Herstellung von Computerteilen auch fair zugehen kann, hat nun der Verein Nager IT bewiesen. Er hat die erste faire Computermaus auf den Markt gebracht. Sie steht nach Angaben des Vereins für „menschenwürdige Arbeitsbedingungen in den Fabriken der Computerindustrie. Die Maus darf natürlich in einem nachhaltigen Haushalt nicht fehlen. „Fair einkaufen-aber wie?“ gratuliert zu dieser wegweisenden Neuentwicklung und hofft auf ernst gemeinte Nachahmer in der Großindustrie. Bestellen kann man die Maus hier: http://www.nager-it.de/maus/bestellung

Blick hinter die Kulissen der „Fairen Maus“

Wer mehr über die schlechten Arbeitsbedingungen in der Computerindustrie erfahren möchte, oder wissen will, welche Bestandteile der Fairen Maus auch wirklich fair sind, der sollte sich die informative Webseite des Vereins Nager IT anschauen. Hier erfährt man auch, dass die Erze, die für Computer benötigt werden, oftmals von Kindern abgebaut werden und wie der mangelnde Umweltschutz in den Fabriken und den Minen das Land in der Umgebung vergiftet und unfruchtbar macht.

Bald auch faire Telefone?

Auch hier tut sich etwas. Die holländische Initiative FairPhone plant ein Smartphone auf den Markt zu bringen, dessen Produktion weder Menschen noch die Umwelt schädigt. An dem komplizierten Prozess sind neben Fair Phone unter anderem Organsiationen wie Solutionsfor Hope für konfliktfrei abgebautes Tantal, Labor Voices für faire Arbeitsbedingungen und Closing the Loop für Recyclingfragen beteiligt. Vorbestellungen des fairen Smartphones sind auf der Startseite von Fair Phone möglich.

Auch Spiegel online berichtet

Drei Tage nach Erscheinen dieses Blogs, hat Spiegel online einen Artikel über FairPhone veröffentlicht, den man hier nachlesen kann: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/fairphonehone-designer-entwickeln-ein-fair-trade-handy-a-876753.html.