Sonntag, 10. März 2013

Von León über Managua nach Costa Rica



Von der „Löwenstadt“ León (s.vorheriger Blogbeitrag) erreicht man die nicaraguanische Landeshauptstadt Managua in wenig mehr als einer Stunde. Das Bild prägt in weiten Teilen der 1280  Meter hohe Vulkan Momotombo im Südosten Leóns mit seinem fast perfekten Kegel. Abgelöst wird das Bild ein wenig später durch den Managua-See (auch Xolotlán genannt), an dessen Westufer die Straße in die Hauptstadt verläuft. Der See ist bis zu 60 Kilometer lang und bis zu 32 Kilometern breit.

Eine kleine Großstadt


Die Millionenstadt Managua wirkt eher wie ein verschlafenes Provinzkaff. Selbst zu Beginn und Ende der Bürozeiten kann man nicht wirklich von einer „Rush Hour“ sprechen. Auch mit Sehenswürdigkeiten ist die idyllisch am Managua-See gelegene Hauptstadt Nicaraguas nicht gerade gesegnet. Überall präsent ist der Volksheld Sandino, der den Widerstand gegen die US-Besatzung in den 1930er Jahren anführte und der 1934 von der Nationalgarde Anastasio Somoza Garcías ermordet wurde.

 

 

 

Am Seeufer Nase zuhalten


So schön der See anzuschauen ist, desto unangenehmer wird der Fäkaliengeruch, wenn man sich ihm nähert. Trotz einer 2009 in Betrieb genommen – und leider nicht immer funktionierenden Kläranlage – wird noch immer ein Teil der Abwässer Managuas in den See geleitet. Viele Einheimische würden daher niemals Fisch aus den See essen, sie wissen warum. Besserung ist in Sicht, denn einige Projekte, darunter die Sanierung einer großen Müllhalde, nehmen Gestalt an. Vielleicht macht es dann in einigen Jahren wirklich Spaß am Seeufer zu sitzen, dass die Präsidentengattin in schrillen Farben hat streichen lassen.

 

 

 

Der Wind wird genutzt


Auf dem Weg Richtung Süden folgt die Straße zur Grenze dem Westufer des Lago Cocibolca, dem mit 8624 km2 größten See Zentralamerikas. Inmitten des Sees erhebt sich wie in Jim Knopfs Lummerland die Insel Ometepe mit den Vulkanen Concepción und Madera. Entlang der Strecke überraschen zahlreiche Windräder, die Teil eines Plans sind, zukünftig nicht nur energieautark zu werden, sondern auch Energieüberschüsse an die Nachbarn zu liefern. Die Windräder sind einige der wenigen modernen Dinge, die man in Nicagarua zu sehen bekommt – von den wie Pilze aus dem Boden wuchernden Shopping-Malls mal abgesehen.

Eine andere Welt


Schon bei der Einreise nach Costa Rica merkt man den Übergang von einem niedrigen Wohlstandsniveau zu einem höheren. Wohl organisiert aber auch mit der Frage nach einem Rückreiseticket (sei es ein Flug- oder Busticket) empfängt einen Costa Rica, das reichste Land der Region. Mein Tagesziel war die Stadt Liberia im Nordwesten des Landes. Von dem wichtigen Verkehrsknotenpunkt gelangt man in alle vier Himmelsrichtungen zu wichtigen Zielen, sei es in die Landeshauptstadt San José, an die Pazifikstrände, in einige Nationalparks oder eben an die nicaraguanische Grenze. Für mich ist Liberia nun Ausgangspunkt für meine Erkundungen die touristische Entwicklung der Region betreffend. Dazu mehr im nächsten Blogbeitrag.