Freitag, 8. März 2013

Besuch der „Löwenstadt“ und ein Bad im Pazifik



Nach dem ausgiebigen Besuch der Ankaufstation von Ritter Sport in Matagalpa (s. letzter Blogbeitrag), fuhr ich in einem Kleinbus in das rund zwei Stunden westlich von Matagalpa liegende Santiago de los Caballeros de León, kurz León, die mit rund 150.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt Nicaraguas. Der „Löwe“ (das bedeutet „león“ auf Spanisch) zählt – neben Granada am Nicaraguasee – zu den beiden Städten Nicaraguas mit einem gut erhaltenen Altstadtkern. Wikipedia schreibt zur Geschichte: "In León wurde am 11.Oktober 1821 die Akte über die vollständige Unabhängigkeit Nicaraguas und Costa Ricas von Spanien unterzeichnet. León war danach Hauptstadt des Staates Nicaragua in der Zentralamerikanischen Föderation und nach dem Austritt Nicaraguas aus selbiger im Jahr 1838 dessen Hauptstadt". So nett das Städtchen aber auch ist, die zeitweise unerträgliche Hitze, verleidet einem längere Stadtspaziergänge.

Ein Volksheld zeigt sich überall


In León lebte lange Zeit Rubén Darío, der bekannteste nicaraguanische Dichter, der hier überall präsent ist, sei es mit seinem Grabstein in der Kathedrale, einem eigenen Museum, einem nach ihm benannten Park oder einer nach ihm benannten Straße. Das ist aber wohl auch standesgemäß für einen der größten Dichter Lateinamerikas.

Gefährlicher Pazifik


Da es in León am Wochenende wenig zu tun gab, beschloss ich einen Tagesausflug an den nur rund 20 Km entfernten Pazifik zu unternehmen. Ein knallevoller Bus  brachte mich in rund einer Stunde bis Las Peñitas, einem Sandstrand, der an ein geschütztes Mangrovengebiet angrenzt. Das Baden im Pazifik bei 28 Grad Wassertemperatur tat richtig gut, wenn man auch die hohen Wellen und die Strömungen nicht unterschätzen sollte. Vor nicht allzu langer Zeit kam hier eine deutsche Entwicklungshelferin bei dem Versuch ein Kind aus dem Meer zu retten ums Leben. Zumindest das Kind überlebte.

Es geht schneller als man denkt


Etwas unterschätzt hatte ich das schnelle Ansteigen der Flut am Rand des Mangrovengebiets. Dorthin war ich zu einem Spaziergang nach dem Mittagessen (Fisch in Kokossoße) aufgebrochen, um mir Flora und Fauna anzuschauen. Beim Hinweg konnte ich den Salzwasserstrom, der je nach Gezeiten in die Mangroven hinein- oder eben hinausfließt noch knietief durchwaten. Nur rund eine Stunde später musste ich den Rucksack auf den Kopf nehmen und hatte brusttiefe Stellen zu durchwaten. Dabei riss mich die durch die Flut verursachte Strömung beinahe um.