Mittwoch, 4. September 2019

Nachhaltigkeit endet meist an der Kasse



38 Prozent wünschen sich in Deutschland mehr zertifizierte Kaffee-Produkte im Regal. Die Deutschen sind im internationalen Vergleich aber am wenigsten bereit, einen Aufschlag für verantwortungsbewusste Produktion von Kaffee zu zahlen. Immerhin: Umwelt- und Nachhaltigkeitssiegel haben hohe Glaubwürdigkeit, obwohl die Standards dieser Zertifizierungen beim Verbraucher kaum bekannt sind.   Der neue CSR-KOMPASS (CSR = Corporate Social Responsibility) des Marktforschungs- und strategischen Beratungsunternehmens smartcon Gmbh und der CSR-Beratungsagentur KESSLER! Kommunikationsberatung beleuchtet die Einstellungen zu Nachhaltigkeitsthemen bei Kaffee-Konsumenten im internationalen Vergleich: Deutschland, Großbritannien, Italien und USA. Für 73 Prozent der deutschen Verbraucher ist verantwortungsbewusste Produktion von Kaffee ein wichtiges Anliegen, und 62 Prozent sind der Ansicht, dies rechtfertigt grundsätzlich auch einen höheren Preis. Wenn es aber um den eigenen Geldbeutel geht, sind die Deutschen mit 23 Prozent im internationalen Vergleich am wenigsten bereit, einen Aufschlag für nachhaltig produzierten Kaffee zu zahlen.

Auch bei nachhaltigem Kakao wenig Zahlungsbereitschaft

Ähnliche Ergebnisse hat auch der CSR-KOMPASS zum Thema Schokolade 2018 gezeigt. Nur eine kleine Gruppe von neun Prozent in der Bevölkerung, die sogenannten „CSR-Enthusiasten“, gibt dem Thema Nachhaltigkeit einen so hohen Stellenwert, dass sie eine erhöhte Zahlungsbereitschaft beim Kauf nachhaltiger Süßwaren an den Tag legt. Die größte Gruppe (36 Prozent) waren die „politisch korrekten“, die zwar auf Nachfrage CSR-Themen als wichtig erachten, allerdings bleibt es bei ihnen bei einer romantischen „CSR-Schwärmerei“ und führt kaum zu einer Steigerung der Zahlungsbereitschaft.
Quelle: UD/pm