Unsere Weltwirtschaft kann und wird erst dann
nachhaltig sein, wenn nicht nur ökologische Kriterien in allen
Wertschöpfungsketten eingehalten werden, sondern auch grundlegende
Menschenrechte. Das wird gestützt von den Ergebnissen einer Ende Februar
vorgelegten SÜDWIND-Studie, die den Aspekt existenzsichernder Löhne und
Einkommen thematisiert. Demnach sind zwar bei der Definition existenzsichernder
Löhne und Einkommen erhebliche Fortschritte erzielt worden, es mangelt aber
noch an einer flächendeckenden Umsetzung. Das Umweltprogramm der Vereinten
Nationen (UNEP) fordert ein
verändertes Wirtschaftssystem, eine „Green Economy“, die zu einer nachhaltigeren
Wirtschaftsweise führen soll. Dabei sollen ökologische Reformen mit sozialen
Verbesserungen verknüpft werden.
Zentraler Aspekt existenzsichernde
Einkommen
„Endlich wird anerkannt, dass eine Transformation der
Weltwirtschaft nur dann nachhaltig sein kann, wenn ökologische Verbesserungen
von sozialen Fortschritten begleitet werden“, sagt Friedel Hütz-Adams, Autor
der Studie. In den vergangenen Jahren haben sich parallel zu den Diskussionen
über eine ökologisch orientierte Transformation die Auseinandersetzungen
darüber intensiviert, welche Verantwortung Unternehmen in ihren
Wertschöpfungsketten für die Einhaltung von Menschenrechten haben.„Ein
zentraler Aspekt bei der Umsetzung von grundlegenden Menschenrechten ist die
Zahlung existenzsichernder Löhne für Beschäftigte sowie existenzsichernder Einkommen
für selbständige Bauern. Ohne existenzsichernde Löhne und Einkommen werden sich
Armut, Hunger und ein fehlender Zugang zu Bildung und Gesundheit nicht
dauerhaft reduzieren lassen“, so Hütz-Adams weiter.
Produktpreise werden steigen
In verschiedenen Branchen wird derzeit versucht, die
Höhe existenzsichernder Löhne und Einkommen festzulegen. Diese Bemühungen
werden in der Studie erörtert und erste Ergebnisse zusammengefasst. Dabei
zeigen sich in einigen Bereichen bereits erhebliche Fortschritte bei der
Definition dessen, was „existenzsichernd“ bedeutet und was erforderlich ist, um
eine Existenzsicherung zu erreichen. „Es bleibt viel zu tun. Alle Beteiligten
innerhalb der Wertschöpfungskette werden bei der Umsetzung des grundlegenden
Menschenrechts auf existenzsichernde Löhne und Einkommen mitarbeiten müssen,
denn es wird deutliche Veränderungen in Wertschöpfungsketten geben. Dies wird
Einfluss auf die Preise vieler Produkte haben.“
Die von Engagement Global im Auftrag des BMZ
und von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen geförderte Studie sowie das
zusammenfassende Fact Sheet sind Teil
des Projekts „Green Economy“.
Quelle: UD/pm
Quelle: UD/pm