Samstag, 12. Dezember 2015

Noch ist Zeit für … einen fair gehandelten Weihnachtsbaum



Weihnachten steht schon fast vor der Tür. Und damit die Frage nach dem richtigen Weihnachtsbaum. Seit vier Jahren werden in der Bundesrepublik Weihnachtsbäume aus fairem Handel angeboten. Ihr Name: Fair Trees. Rund 24 Millionen Weihnachtsbäume werden im Advent überall in Deutschland von Rostock bis Rosenheim aufgestellt. Rund 80 Prozent davon sind Nordmanntannen: Wunderschön gleichmäßiger Wuchs, sie vertragen die Zimmerwärme und sie piksen nicht. Seit vier Jahren gibt es auch Weihnachtsbäume aus fairem Handel in Deutschland zu kaufen. Ihr Erkennungszeichen: An der Spitze des Baumes leuchtet ein geschütztes Namensetikett. Das Besondere: Für jeden verkauften Baum geht eine Spende nach Georgien, wo die Samen der Nordmanntannen herkommen. So kann man sich einen prächtigen Baum ins Wohnzimmer holen und gleichzeitig etwas Gutes tun. 50 neue Verkaufsplätze Im vergangenen Winter wurden davon bereits 100.000 Stück an rund 100 Standorten in fast allen Gebieten der Bundesrepublik verkauft. Jetzt kommen noch einmal 50 Verkaufsplätze für die fair gehandelten Nordmanntannen hinzu. Bei  Facebook lassen sich die Aktivitäten der Fair Trees Stiftung live verfolgen. Und auf der Homepage unter www.fairtrees.de kann jeder Interessent sofort sehen, wo der nächstgelegene Händler die Bäume für das gute Gewissen anbietet. Und wenn der doch zu weit entfernt sein sollte: Erstmalig bieten auch zwei Online-Händler an, den Wunschbaum per  Paketsendung pünktlich zum Fest direkt nach Hause zu schicken. Ein Händler verkauft sogar Fair-Trees Bio-Bäume, teilweise aus seiner eigenen deutschen Anzucht, teilweise aus Dänemark.

Sicher arbeiten bis hoch in den Baumspitzen

Fair Trees ist eine Erfolgsgeschichte, an der das Interesse der Verbraucher an fair gehandelter Ware abzulesen ist. Seit Beginn des Verkaufs im deutschsprachigen Raum 2012 konnte die Marke Fair Trees jedes Jahr mit rund 30 Prozent Zuwachs glänzen. Die  Fair Trees Stiftung wurde 2007 von der dänischen Samenhändlerin Marianne Bols gegründet, um die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Zapfenpflücker im georgischen Kaukasus zu verbessern. „Rund 90 Prozent der Samen für die in Europa verkauften Nordmanntannen kommen von dort aus der Region Tlugi“, erläutert Marianne Bols. „Und das ist eine bitterarme Gegend.“ In Georgien liegt der Durchschnittsverdienst im Jahr bei 2.200 Euro. Und selbst davon können die Saisonpflücker in den Gebirgswäldern nur träumen. Bols zahlt überdurchschnittliche Löhne. Sie versorgt die Arbeiter mit professioneller Kletterausrüstung, damit sie die Tannenzapfen sicher in der Spitze der bis zu 60 Meter hohen Baumriesen ernten können. Der Fair Trees Stiftung geht es auch um nachhaltige Wertschöpfung. Deshalb kümmert sie sich um die Lebensbedingungen im Ort. In Tlugi hat sie die Grundschule renoviert und mit Lehrmaterial ausgestattet. Die Lehrer erhielten Computer für ihre Unterrichtsvorbereitung. Den Sportsaal bedeckt jetzt raumfüllend eine Ringermatte, eine große Attraktion in einem ringsportbegeisterten Land wie Georgien. Es wurden Arbeitsplätze geschaffen für Imker und Kerzenzieher. Und mittlerweile erhalten sechs begabte junge Leute aus dem Ort Universitätsstipendien, ohne die sie niemals eine Hochschule hätten besuchen können. Das neueste Projekt der Fair Trees Stiftung ist die Errichtung einer Zahnklinik, ausreichend für rund 750 Kinder der gesamten Region.

Soziale Mitverantwortung für Produkte

Die Marke Fair Trees ist von der dänischen Fair Trade Organisation anerkannt. Fair Seeds ist Mitglied der globalen Dachorganisation  World Fair Trade Organization (WFTO). Aus Samen von Fair Seeds entstehen die Fair Trees Tannen. „Jeder verkaufte Baum erbringt 67,5 Cent für die Fair-Trees-Sozialprojekte“, erklärt der Münchner Großhändler Markus Schauer, der die Produzentenbetreuung für den deutschsprachigen Raum organisiert. Auf Anhieb konnten so 2012 knapp 40.000 Euro gesammelt werden, 2014 waren es bereits rund 70.000 Euro. In einem armen Land wie Georgien bedeutet das eine Menge. „Mit jedem Fair-Trees-Baum leisten wir einen kleinen, aber wichtigen Beitrag für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen der georgischen Zapfenpflücker. Wir übernehmen als Produzent und Händler eine soziale Mitverantwortung für unsere Produkte. Darauf können wir stolz sein“, sagt Schauer. „Fair zum Menschen, fair zur Umwelt, fair im Preis!“
UD/pm, Bild: bolsforst.dk