Weihnachten steht schon fast vor der Tür. Und damit die Frage
nach dem richtigen Weihnachtsbaum. Seit vier Jahren werden in der
Bundesrepublik Weihnachtsbäume aus fairem Handel angeboten. Ihr Name: Fair
Trees. Rund 24 Millionen Weihnachtsbäume werden im Advent überall in
Deutschland von Rostock bis Rosenheim aufgestellt. Rund 80 Prozent davon sind
Nordmanntannen: Wunderschön gleichmäßiger Wuchs, sie vertragen die Zimmerwärme
und sie piksen nicht. Seit vier Jahren gibt es auch Weihnachtsbäume aus fairem
Handel in Deutschland zu kaufen. Ihr Erkennungszeichen: An der Spitze des
Baumes leuchtet ein geschütztes Namensetikett. Das Besondere: Für jeden verkauften
Baum geht eine Spende nach Georgien, wo die Samen der Nordmanntannen herkommen.
So kann man sich einen prächtigen Baum ins Wohnzimmer holen und gleichzeitig
etwas Gutes tun. 50 neue Verkaufsplätze Im vergangenen Winter wurden davon
bereits 100.000 Stück an rund 100 Standorten in fast allen Gebieten der
Bundesrepublik verkauft. Jetzt kommen noch einmal 50 Verkaufsplätze für die
fair gehandelten Nordmanntannen hinzu. Bei
Facebook lassen sich die Aktivitäten der Fair Trees Stiftung live
verfolgen. Und auf der Homepage unter www.fairtrees.de kann jeder Interessent
sofort sehen, wo der nächstgelegene Händler die Bäume für das gute Gewissen
anbietet. Und wenn der doch zu weit entfernt sein sollte: Erstmalig bieten auch
zwei Online-Händler an, den Wunschbaum per
Paketsendung pünktlich zum Fest direkt nach Hause zu schicken. Ein
Händler verkauft sogar Fair-Trees Bio-Bäume, teilweise aus seiner eigenen
deutschen Anzucht, teilweise aus Dänemark.
Sicher arbeiten bis hoch in den
Baumspitzen
Fair Trees ist eine Erfolgsgeschichte, an der das Interesse
der Verbraucher an fair gehandelter Ware abzulesen ist. Seit Beginn des
Verkaufs im deutschsprachigen Raum 2012 konnte die Marke Fair Trees jedes Jahr
mit rund 30 Prozent Zuwachs glänzen. Die
Fair Trees Stiftung wurde 2007 von der dänischen Samenhändlerin Marianne
Bols gegründet, um die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Zapfenpflücker im georgischen
Kaukasus zu verbessern. „Rund 90 Prozent der Samen für die in Europa verkauften
Nordmanntannen kommen von dort aus der Region Tlugi“, erläutert Marianne Bols.
„Und das ist eine bitterarme Gegend.“ In Georgien liegt der
Durchschnittsverdienst im Jahr bei 2.200 Euro. Und selbst davon können die
Saisonpflücker in den Gebirgswäldern nur träumen. Bols zahlt
überdurchschnittliche Löhne. Sie versorgt die Arbeiter mit professioneller
Kletterausrüstung, damit sie die Tannenzapfen sicher in der Spitze der bis zu
60 Meter hohen Baumriesen ernten können. Der Fair Trees Stiftung geht es auch
um nachhaltige Wertschöpfung. Deshalb kümmert sie sich um die Lebensbedingungen
im Ort. In Tlugi hat sie die Grundschule renoviert und mit Lehrmaterial
ausgestattet. Die Lehrer erhielten Computer für ihre Unterrichtsvorbereitung.
Den Sportsaal bedeckt jetzt raumfüllend eine Ringermatte, eine große Attraktion
in einem ringsportbegeisterten Land wie Georgien. Es wurden Arbeitsplätze
geschaffen für Imker und Kerzenzieher. Und mittlerweile erhalten sechs begabte
junge Leute aus dem Ort Universitätsstipendien, ohne die sie niemals eine
Hochschule hätten besuchen können. Das neueste Projekt der Fair Trees Stiftung
ist die Errichtung einer Zahnklinik, ausreichend für rund 750 Kinder der
gesamten Region.
Soziale
Mitverantwortung für Produkte
Die Marke Fair Trees ist von der dänischen Fair Trade
Organisation anerkannt. Fair Seeds ist Mitglied der globalen
Dachorganisation World Fair Trade
Organization (WFTO). Aus Samen von Fair Seeds entstehen die Fair Trees Tannen. „Jeder
verkaufte Baum erbringt 67,5 Cent für die Fair-Trees-Sozialprojekte“, erklärt
der Münchner Großhändler Markus Schauer, der die Produzentenbetreuung für den
deutschsprachigen Raum organisiert. Auf Anhieb konnten so 2012 knapp 40.000
Euro gesammelt werden, 2014 waren es bereits rund 70.000 Euro. In einem armen
Land wie Georgien bedeutet das eine Menge. „Mit jedem Fair-Trees-Baum leisten
wir einen kleinen, aber wichtigen Beitrag für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen
der georgischen Zapfenpflücker. Wir übernehmen als Produzent und Händler eine
soziale Mitverantwortung für unsere Produkte. Darauf können wir stolz sein“,
sagt Schauer. „Fair zum Menschen, fair zur Umwelt, fair im Preis!“
UD/pm, Bild: bolsforst.dk
UD/pm, Bild: bolsforst.dk