Nach einer Zwischenbilanz von Greenpeace sind Aldi, Lidl und
Rewe/Penny, Tchibo und die schweizerische Kette Coop unter den Supermärkten die
Trendsetter der sauberen Textilproduktion. Auf Druck der Detox-Kampagne von
Greenpeace verbannen diese Händler laut Fortschrittsberichten bereits erste
besonders schädliche Chemikalien. Zudem veröffentlichen sie Abwasserdaten und
bringen Programme für Rücknahme und Recycling auf den Weg.
Detox-Schlusslichter sind Edeka/Netto, Norma, Metro/Real sowie Interspar
aus Österreich und Migros aus der Schweiz. Keines der Unternehmen will bis 2020
konsequent entgiften. „Was erschwinglich ist, sollte auch sauber sein. Aldi,
Lidl, Penny und Tchibo beweisen das nun: Sie sind stramm auf Entgiftungs-Kurs.
Höchste Zeit für Premium-Supermärkte wie Edeka nachzuziehen“, sagt Kirsten
Brodde, Textil-Expertin von Greenpeace. Als weitere Supermarkt-Kette
verpflichtet sich heute Kaufland mit seinen 1300 Filialen in Deutschland und
Osteuropa, bis 2020 giftfrei zu produzieren. Der Lebensmittelhändler gehört wie
Lidl zur Neckarsulmer Schwarz-Gruppe. Kaufland setzt sich mit seiner
Verpflichtung sogar an die Detox-Spitze: Kaufland wird zunehmend hochwertige
Kleidung herstellen, die länger hält und besser zu recyceln ist. „Das ist
angesichts wachsender Altkleiderberge wichtiger denn je, denn lange Haltbarkeit
und reparaturfreundliches Design sind das Zukunftsprogramm für die Branche“,
sagt Brodde.
Gebrauchte Klamotten zurück in die Supermärkte
bringen!
Mit Kaufland sind es nun 33 internationale Marken, die sich
gegenüber Greenpeace verpflichtet haben, bis 2020 schrittweise alle
Risiko-Chemikalien aus ihrer Produktion zu entfernen. Das entspricht etwa 15
Prozent der globalen Textilproduktion. Die zum Färben und Ausrüsten
eingesetzten Substanzen verschmutzen Gewässer besonders in den asiatischen
Herstellungsländern. Als Detox-Trendsetter führt Greenpeace die Firmen, die mit
dem Bann von besonders gefährlichen Schadstoffen wie Weichmachern,
Alkylphenolethoxylaten oder per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) im Plan
sind. Diese Firmen wollen bis 2020 komplett entgiften: Sie haben eine
umfangreiche Liste aller gefährlichen Substanzen veröffentlicht, die aus der
Produktion verschwinden sollen. Außerdem werden die Supermärkte in Kürze
mindestens 80 Prozent ihrer Abwasserdaten veröffentlicht haben. Bei Aldi, Lidl,
Rewe/Penny und Coop belegen dies unter anderem glaubwürdige
Fortschrittsberichte. Besonders die Trendsetter Lidl, Tchibo und Rewe/Penny
investieren in die Herstellung recyclingfähiger Textilien. Die Wiederverwertung
von Textilien hilft den Verbrauch knapper frischer Fasern zu senken und die
Umwelt zu entlasten. Damit Kleidung recycelbar ist, arbeiten die Supermärkte an
schadstofffreier Produktion. Außerdem entwerfen sie bereits Rücknahmesysteme
für die Läden und arbeiten an Designs, die die alten Kleider wiederverwerten.
„Jetzt sind die Kunden gefragt: Bringen Sie Ihre getragenen Klamotten in die
Supermärkte zurück. Umso schneller werden die Supermarkt-Ketten mit dem
Recycling beginnen“, sagt Brodde.
Quelle: Greenpeace
Quelle: Greenpeace
Hier geht es zur Greenpeace Detox-Zwischenbilanz