Mittwoch, 9. Dezember 2015

Erfolgreiche Unterschriftenkampagne von "Make Chocolate Fair!"



Die europäische Schokoladenindustrie hat sich zum ersten Mal öffentlich dazu bekannt, dass sie sich an der Berechnung eines existenzsichernden Einkommens für Kakaobauernfamilien beteiligt. Damit gehen die Schokoladenunternehmen nach zwei Jahren intensiver Kampagnenarbeit auf eine der zentralsten Forderungen von Make Chocolate Fair! ein. Eine transparente Berechnung für ein existenzsicherndes Einkommen ist eine entscheidende Grundlage dafür, dass Bäuerinnen und Bauern einen fairen Preis für ihren Kakao erhalten. Auslöser für die Ankündigungen des Europäischen Süßwarenverbandes (CAOBISCO) war die Übergabe von knapp 123.000 Unterschriften, die Vertreterinnen und Vertreter der Kampagne Make Chocolate Fair! aus zwölf verschiedenen Ländern am 2. Dezember an CAOBISCO überreicht haben. „Make Chocolate Fair!" hat es geschafft, dass die Schokoladenunternehmen die kritischen Stimmen europäischer Verbraucherinnen und Verbraucher nicht länger ignorieren können“, sagt Evelyn Bahn. „Das zeigt, wie wichtig und wirksam öffentlicher Druck in der Auseinandersetzung um globale Gerechtigkeit ist.“
 

Die Industrie beim Wort nehmen

Sabine Nafziger, Geschäftsführerin von CAOBISCO, versprach bei der Übergabe außerdem, dass europäische Schokoladenunternehmen ihre Bemühungen zur Bekämpfung von Kinderarbeit beschleunigen werden. „Make Chocolate Fair! wird genau verfolgen, wie sich die Schokoladenindustrie diesem Thema in den nächsten Monaten annimmt“, kündigte Bahn an. „Wenn Schokoladenunternehmen den Kampf gegen Kinderarbeit wirklich beschleunigen möchten, dann müssen sie die Armut unter Kakaobauernfamilien bekämpfen.“ Die Geschäftsführerin von CAOBISCO nannte zudem als wichtiges Instrument zur Zertifizierung und Rückverfolgung von nachhaltigem Kakao die Entwicklung des europaweiten CEN/ISO-Standards. Auch das ist aus der Perspektive von Make Chocolate Fair! ein grundsätzlich hilfreicher Prozess. Bisher ist allerdings noch völlig offen, wie hoch die Kriterien des CEN/ISO-Standards gesteckt werden. Er darf auf keinen Fall hinter den bereits bestehenden Standards von Fairtrade, UTZ und Rainforest Alliance zurückfallen. „Solange ein europäischer Standard nicht existiert, müssen Schokoladenunternehmen Kakao durch bestehende Systeme zertifizieren lassen.“
Quelle und Bild: Inkota.de