Die europäische
Schokoladenindustrie hat sich zum ersten Mal öffentlich dazu bekannt, dass sie
sich an der Berechnung eines existenzsichernden Einkommens für
Kakaobauernfamilien beteiligt. Damit gehen die Schokoladenunternehmen nach zwei
Jahren intensiver Kampagnenarbeit auf eine der zentralsten Forderungen von Make
Chocolate Fair! ein. Eine transparente Berechnung für ein
existenzsicherndes Einkommen ist eine entscheidende Grundlage dafür, dass
Bäuerinnen und Bauern einen fairen Preis für ihren Kakao erhalten. Auslöser für die Ankündigungen des
Europäischen Süßwarenverbandes (CAOBISCO) war die Übergabe von knapp 123.000
Unterschriften, die Vertreterinnen und Vertreter der Kampagne Make Chocolate
Fair! aus zwölf verschiedenen Ländern am 2. Dezember an CAOBISCO überreicht
haben. „Make Chocolate Fair!" hat es geschafft, dass die Schokoladenunternehmen
die kritischen Stimmen europäischer Verbraucherinnen und Verbraucher nicht
länger ignorieren können“, sagt Evelyn Bahn. „Das zeigt, wie wichtig und
wirksam öffentlicher Druck in der Auseinandersetzung um globale Gerechtigkeit
ist.“
Die Industrie beim Wort nehmen
Die Industrie beim Wort nehmen
Sabine Nafziger, Geschäftsführerin
von CAOBISCO, versprach bei der Übergabe außerdem, dass europäische
Schokoladenunternehmen ihre Bemühungen zur Bekämpfung von Kinderarbeit
beschleunigen werden. „Make Chocolate Fair! wird genau verfolgen, wie sich die
Schokoladenindustrie diesem Thema in den nächsten Monaten annimmt“, kündigte
Bahn an. „Wenn Schokoladenunternehmen den Kampf gegen Kinderarbeit wirklich
beschleunigen möchten, dann müssen sie die Armut unter Kakaobauernfamilien
bekämpfen.“ Die Geschäftsführerin von CAOBISCO nannte zudem als wichtiges
Instrument zur Zertifizierung und Rückverfolgung von nachhaltigem Kakao die
Entwicklung des europaweiten CEN/ISO-Standards. Auch das ist aus der
Perspektive von Make Chocolate Fair! ein grundsätzlich hilfreicher
Prozess. Bisher ist allerdings noch völlig offen, wie hoch die Kriterien des
CEN/ISO-Standards gesteckt werden. Er darf auf keinen Fall hinter den bereits
bestehenden Standards von Fairtrade, UTZ und Rainforest Alliance zurückfallen.
„Solange ein europäischer Standard nicht existiert, müssen
Schokoladenunternehmen Kakao durch bestehende Systeme zertifizieren lassen.“
Quelle und Bild: Inkota.de