Weniger Abfall, mehr öffentliche Verkehrsmittel, eher
Gebrauchtes statt Neues kaufen. Das sind nur einige der Maßnahmen, die man in
Angriff nehmen kann, um unseren Planeten zu entlasten und den eigenen
CO2-Fußabdruck zu verringern. In einem sehr präsenten Bereich wird das Thema
Umwelt aber häufig vernachlässigt: der Websitegestaltung. Dabei sind Websites
und ihre Inhalte für einen nicht geringen Teil der weltweiten CO2-Produktion
verantwortlich. Soziale Netzwerke, Video-Streaming, Online-News-Seiten, Gaming
und mehr verbrauchen einiges an Energie und erzeugen CO2. Wer hier helfen will,
kann bei der Optimierung seiner eigenen Website anfangen. Das Laden von
Code-Zeilen, Bildern und Videos verbraucht Energie. Je mehr für die Website
geladen werden muss, umso höher ist der dazugehörige Energieverbrauch. Besonders Videos erzeugen eine hohe
Belastung. Nicht ohne Grund sind Plattformen wie YouTube
und Netflix unter den Top 10, wenn es um den Datenverkehr im Internet geht. Für
das Bauen von umweltfreundlichen Websites sollte man daher auf Videos
verzichten. Ebenso sollte man bewusst nach Designs suchen, die klein gehalten
sind. „Minimalist Design“ verbunden mit dem Namen des genutzten Content
Management Systems liefert bei Suchmaschinen passende Vorschläge. Wer ein
größeres Budget zur Verfügung hat, kann auch eine Agentur oder einen Freelancer
mit dem Bauen eines umweltfreundlichen Designs beauftragen.
Technische Optimierungen helfen der Umwelt
Die grundlegende Gestaltung einer Website ist mit
dafür verantwortlich, wie umweltfreundlich sie ist. Es geht aber noch weiter:
Neben dem Inhalt spielen auch technische Optimierungen eine große Rolle. Eine
Website kann auf verschiedene Arten geladen werden. Die herkömmliche Methode
ist, dass ein Nutzer die Seite anfordert und diese dann vom Server im
Rechenzentrum des Hosters generiert wird. Hierfür wird der komplette Code
gelesen und die fertige Seite zusammengestellt. Allerdings ist dieser Prozess
nur sinnvoll, wenn die Website sich auch häufig verändert. Ist das nicht der
Fall, wird eine Person, die die Seite mehrfach in einem kurzen Zeitraum
aufruft, immer wieder komplett neue Zusammenstellungen von ihr sehen, die
optisch identisch sind. Dieser Prozess lässt sich mit Caching
optimieren. Hierbei wird eine Version der Website gespeichert
und für Besucher hinterlegt. Damit wird der Server entlastet, was den
Energieverbrauch verringert. Durch Caching wird eine Seite beim mehrfachen
Aufrufen nicht immer wieder neu berechnet, sondern nur einmalig. Gut
entwickelte Caching-Plugins oder Erweiterungen sind dabei so konzipiert, dass
sie bei einer Änderung der Website die gespeicherte Version aktualisieren. Gibt
es also inhaltliche Veränderungen, bekommen Besucher das mit. Eine weitere
Möglichkeit für eine umweltfreundlichere Website durch technische Optimierung,
ist Lazy Loading. In der Regel wird eine Seite beim Aufruf komplett geladen. Es
wird aber häufig passieren, dass ein Nutzer sie nicht bis zum Ende
durchscrollt, sondern schon vorher verlässt oder eine andere Seite aufruft.
Geladene Bilder und Videos, die am Ende der Website sind, werden daher nie
gesehen. Lazy Loading behebt dieses Problem und lädt Inhalte erst dann, wenn
sie im sichtbaren Bereich des Besuchers auftauchen. So wird die Menge an
übertragenen Daten und damit Energie gespart.
Umweltfreundliche Hoster
Wie mehrfach erwähnt, spielt auch der Hoster
mit seinem Rechenzentrum bei dem Thema umweltfreundliches
Hosting eine Rolle. Denn dieser entscheidet zum Beispiel darüber, ob er Strom
aus erneuerbaren Energiequellen bezieht, oder wie nachhaltig und effizient er
rund um das Thema Hardware aufgestellt ist. Da Rechenzentren viel Strom
benötigen, kann auch das Thema CO2-Kompensation relevant werden. Besonders
bei langfristigen Entscheidungen für Webhoster sollte im Hinterkopf behalten
werden, dass nicht jeder Anbieter über ein eigenes Rechenzentrum verfügt. Viele
Hoster mieten sich bei Rechenzentren ein und haben damit wenig
Entscheidungsgewalt darüber, wie umweltfreundlich die Hardware und
Stromversorgung ist. Bei der Hoster-Wahl hilft es, die Website des
Anbieters durchzusehen. Wer dort keine Informationen findet, kann sich auch an
den Support wenden.
Quelle:
UD/cp, Grafik oben: kokosystems.at, Grafik Mitte:starfacts.de