Anlässlich des Deutschen Evangelischen Kirchentags vom
19.-23. Juni 2019 in Dortmund veröffentlichte SÜDWIND die Studie „Wege zu existenzsichernden
Löhnen – Das Beispiel Indonesien" zur Lohnsituation in der Textilbranche
Indonesiens. Indonesien gehört zu den wichtigsten Lieferländern von Textilien
und Bekleidung weltweit. Viele deutsche Textil- und Sportartikelmarken lassen
dort produzieren. Die Löhne für die Beschäftigten in den Textil-, Bekleidungs-
und Sportschuhbetrieben liegen allerdings weit unterhalb von existenzsichernden
Löhnen. Mehr als eine Million Menschen arbeiten in den zahlreichen Textil-,
Bekleidungs- und Sportartikelbetrieben in Indonesien. Von den niedrigen Löhnen
dort profitieren nicht nur die Firmen in Indonesien, sondern auch die
Auftraggeber aus Deutschland, wie zum Beispiel adidas, H&M, Lidl oder Puma.
„Obwohl die staatlichen Mindestlöhne in den letzten Jahren kontinuierlich
gestiegen sind, sind sie immer noch viel zu niedrig, um die Existenz der meist
weiblichen ArbeiterInnen und ihrer Familien auf einem menschenwürdigen Niveau
zu sichern", so Dr. Sabine Ferenschild von SÜDWIND. „Es ist höchste Zeit,
dass die Marken- und Handelsunternehmen aus Deutschland, die in Indonesien
einkaufen, dieses Problem ernst nehmen und aktiv werden, um die Lohnsituation
der Beschäftigten zu verbessern." Die SÜDWIND-Studie untersucht nationale
wie internationale Ansätze zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in
Indonesien daraufhin, ob sie einen Beitrag zur Verbesserung der dortigen Löhne
leisten. Vielversprechend scheinen das indonesische Protokoll zur
Vereinigungsfreiheit und dessen Erweiterung um das Lohnthema zu sein, ebenso
wie die Aktivitäten der niederländischen Fair Wear Foundation oder Globale
Rahmenabkommen mit internationalen Gewerkschaften. „Als Teil der Kampagne für
Saubere Kleidung arbeitet SÜDWIND seit vielen Jahren zu den Arbeitsbedingungen
in Indonesien. Wir fordern alle Unternehmen, die textile Produkte in Indonesien
einkaufen, auf, sich in glaubwürdiger, messbarer und überprüfbarer Weise an der
Umsetzung existenzsichernder Löhne in ihren Zulieferbetrieben zu beteiligen“,
betont Ferenschild. SÜDWIND stellt die Ergebnisse der Studie beim Workshop
„Lohn zum Leben! Auch bei Zulieferern von adidas & Co.?"
Quelle: www.forum-csr.net
Quelle: www.forum-csr.net