Für
die Studie hat der Herausgeber, die Rosa-Luxemburg-Stiftung, vier Plantagen im
Distrikt Darjeeling untersuchen lassen, die deutsche Teehändler beliefern, darunter die Ostfriesische Tee Gesellschaft , Teekampagne und TeeGschwendner . Das
Ergebnis: Die Löhne in Darjeeling sind um die Hälfte niedriger als in
Teeplantagen in Südindien und um ein Drittel geringer als im Bergbau.
Mitverantwortlich, so die Studie, sei der Preisdruck deutscher
Teehändler. Die Produktionskosten könnten so nicht gedeckt werden. Besonders problematisch
wirkten sich diese niedrigen Preise auf die Teepflückerinnen und ihre Familien
aus. Aktuell erhalten Pflückerinnen umgerechnet einen Lohn von 2,25 Euro pro Tag,
wenn sie die täglichen Erntevorgaben der Akkordarbeit erfüllen. Berechnungen
einer indischen Regierungskommission zufolge, müssten die Löhne fast verdoppelt werden,
um als existenzsichernd zu gelten. Die Studie berichtet zudem u.a. von kolonialistischen
Arbeitsstrukturen, nicht ausgezahlten Löhnen, Mangelernährung der Pflückerinnen
und Pflücker, unzureichender Versorgung mit Trinkwasser, schlechten
hygienischen Bedingungen sowie schlechter Unterbringung. Die prekären Zustände
betreffen auch Plantagen mit Fairtrade und/oder Rainforest Alliance-Zertifizierung und Partner von
Oikocredit.
Quelle:
Frank Herrmann/FFH