Sonntag, 15. August 2021

Snickers-Eis mit krebserregendem Ethylenoxid

Mars ruft in mehreren europäischen Ländern Eiscreme-Produkte zurück, die im Verdacht stehen mit krebserregenden Ethylenoxid belastet zu sein. foodwatch-Recherchen haben nun gezeigt: Das in anderen Ländern bereits aus den Regalen geräumte Snickers-Eis, verkauft der Lebensmittelkonzern in Deutschland einfach weiter.

Seit Wochen werden europaweit tausende Eisprodukte öffentlich zurückgerufen. Der Grund für die Rückrufe ist der in den Eiscremes eingesetzte Zusatzstoff Johannisbrotkernmehl (E410). Anfang Juni wurde bekannt, dass große Mengen des E410 mit dem krebserregenden Stoff Ethylenoxid verunreinigt sind. Doch während in Ländern wie Frankreich, Österreich und den Niederlanden konsequent zurückgerufen wird – passiert in Deutschland absolut nichts. Dabei hatten sich die Mitgliedsstaaten der EU am 13. Juli darauf verständigt, dass alle Lebensmittel öffentlich zurückgerufen werden müssen, die mit Ethylenoxid belastetes E410 enthalten. Betroffen ist unter anderem das vom Nahrungsmittelkonzern Mars verkaufte Snickers-Eis. Mars hatte das Produkt bereits in Rumänien, Schweden und Österreich wegen Gesundheitsgefahren zurückgerufen. Wenige Tage später fand foodwatch Snickers-Eiscreme mit gleichen Chargennummern jedoch bei mehreren deutschen Einzelhändlern. Während also in anderen Ländern Produkte aufgrund von Gesundheitsgefahren zurückgerufen werden, vertreibt Mars die gleichen Produkte in Deutschland weiter. Nach Kritik von foodwatch hat Mars nun bestätigt: Auch die Eisprodukte in Deutschland enthalten das krebserregende Ethylenoxid. Trotzdem weigert sich der Konzern, die Produkte in Deutschland öffentlich zurückzurufen. Vielmehr täuscht er die Öffentlichkeit, in dem er behauptet, die Produkte seien „sicher“ und der Verzehr „nicht schädlich“. Diese Behauptung steht im Widerspruch zur Einigung der EU-Staaten, wonach „keine sichere Aufnahmemenge“ von Ethlenoxid festgelegt werden kann und auch kleinste Mengen des krebserregenden Stoffs ein Gesundheitsrisiko darstellen können. 

Quelle: foodwatch

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