Dienstag, 3. August 2021

Plastik-Einweggeschirr: Gibt es nachhaltige Alternativen?

Seit Juli ist die Herstellung von Einweggeschirr aus Plastik verboten, schon bald dürfte es aus unserem Alltag verschwunden sein. Alternativprodukte – etwa aus Papier oder Palmblättern – versprechen, umweltfreundlicher zu sein. Doch wie nachhaltig sind diese Materialien wirklich? Während Einweggeschirr aus Kunststoffen infolge des EU-weiten Einwegplastik-Verbots allmählich aus den Regalen verschwindet, machen sich dort zunehmend Alternativprodukte breit. Auch Essen zum Mitnehmen wird nun immer häufiger in Materialien verpackt, die das schlechte Wegwerfgewissen schmälern und unser Müllproblem verringern sollen. Beides ist dringend notwendig: 2017 fielen zum Beispiel deutschlandweit rund 350.000 Tonnen Einweggeschirr und To-Go-Verpackungen an, Corona hat die Müllberge zusätzlich ansteigen lassen. Das muss sich ändern – doch sind Einwegprodukte aus Holz, Zuckerfasern, Blättern und Co. wirklich eine gute Alternative?

  • Bei den Alternativprodukten schneiden vor allem Papier und Pappe in Punkto Umweltbilanz sehr schlecht ab – ganz besonders, wenn sie mit Kunststoff beschichtet oder mit giftigen Substanzen imprägniert werden, wie es auch bei Bagasse häufig der Fall ist.
  • Palmblätter sind verglichen dazu die bessere Wahl, auch wenn diese lange Transportwege zurücklegen und teils Pestizid-Rückstände enthalten können.
  • Solange Holz und Bambus aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen, kann man hieraus gefertigtes Besteck mit einigermaßen gutem Gewissen verwenden.
  • Essbare Produkte schneiden gut ab, da sie regional aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden können. Wem es schmeckt, der sollte essbares Geschirr gleich mitverzehren.

Verbraucher- und Umweltschützer, darunter auch die Expertinnen und Experten der DUH und der Verbraucherzentrale NRW, sind sich einig: Ganz egal aus welchem Material – Einwegprodukte sind und bleiben ein Problem. Denn, anders als Mehrwegsysteme, tragen sie nicht zur Abfallvermeidung bei. Zudem werden viele Produkte fälschlicherweise als „biologisch abbaubar, „biobasiert“ oder „kompostierbar“ beworben und suggerieren damit, dass sie ohne schlechtes Gewissen in der Umwelt entsorgt werden könnten.

FAZIT: Der beste Abfall ist und bleibt der, der gar nicht erst entsteht. Wenn es aber schon eine Einweglösung sein muss, dann wähle zumindest umweltverträglichere und nachhaltigere Alternativen zu Plastik. Was sich auch empfiehlt: Immer dein eigenes Reisebesteck oder einen wiederverwendbaren Becher dabeizuhaben, dann kannst du zumindest hier auf Einweg verzichten.

Quelle: Utopia

Zur genaueren Bewertung der Plastikalternativen