Weltläden
stehen eng an der Seite ihrer Handelspartner - gerade auch in Krisenzeiten.
Deswegen haben sie zum 1. Juli die aktion #fairwertsteuer gestartet: Sie zahlen
die eingesparte Mehrwertsteuer in einen Fonds ein, mit dem von der Krise
besonders betroffene Handelspartner unterstützt werden. Die Aktion wird
getragen vom Weltladen-Dachverband in Kooperation mit den Fair-Handels-Beraterinnen
und -beratern sowie dem Forum Fairer
Handel. Zahlreiche Handelspartner in Afrika, Asien und Lateinamerika sind
besonders stark von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen. Viele von
ihnen können wegen der Ausgangssperren derzeit nicht in ihren Werkstätten und
auf den Feldern arbeiten, sie erhalten kein Material, fertig produzierte Ware
kann teilweise nicht verschifft werden und der Verkauf im Inland ist zum
Erliegen gekommen. Gleichzeitig können sie am wenigsten mit staatlicher
Unterstützung rechnen. Die Kundinnen und Kunden im Weltläden würden eine
Weitergabe der reduzierten Mehrwertsteuer kaum spüren. Beim durchschnittlichen
Einkaufswert im Weltladen von 15 Euro entspräche diese gerade mal 30 Cent. In
der Summe kommt in einem halben Jahr jedoch ein nennenswerter Betrag zusammen,
der für Handelspartner im Süden einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung
ihrer Organisationen leisten kann. Mit der aktion #fairwertsteuer setzen
Weltläden ein weiteres Zeichen für globale Solidarität und zeigen, dass sie
auch in der Krise anders handeln als andere. Vom Einkauf im Weltladen
profitieren die Produzenten in dieser Zeit doppelt: Erstens sichert er ihr
Einkommen, denn sie sind dringend auf den Verkauf ihrer Waren angewiesen. Und
zweitens speisen die Kunden mit ihrem Einkauf den Fonds der aktion
#fairwertsteuer, der eingesetzt wird, um die Organisationen der Handelspartner
zu stärken, damit sie die Krise möglichst gut überstehen. Auch in den
Online-Shops der anerkannten Weltladen-Lieferanten können Verbraucher fair
gehandelte Produkte kaufen. Lieferanten, die an der aktion #fairsorgung
teilnehmen, leiten einen Teil ihres Umsatzes an den Weltladen weiter, den Kunden
bei ihrem Einkauf angeben.
Quelle:
Weltladen-Dachverband, Foto: Weltladen-Dachverband / A. Stehle