Kann
man für den Preis eines neuen iPhone X ein faires Smartphone herstellen? Bas
van Abel, Geschäftsführer von Fairphone, über die Lieferketten im
Elektronikbereich, Apple und seine Bemühungen mit Fairphone das System zu
verändern.
Bas
van Abel – das iPhone X kostet in der Top-Variante 1319 Euro. Kann man für den
Preis auch ein faires Smartphone bauen?
Das ist eine
einfache Frage, die man jedoch nicht so einfach beantworten kann. Zuvor möchte
ich jedoch eine Gegenfrage stellen: Was denken Sie denn?
Ich
denke, dass ein so mächtiger Konzern mit all seinen Möglichkeiten für den
Verkaufspreis ein faires Smartphone bauen könnte.
Zunächst ist
doch die Frage „Was ist fair?“. Sind es die Rohstoffe, beispielsweise ihre
Quellen und die Auswahl an Metallen, die Arbeitsbedingungen, das Design der
technischen Komponenten, die Langlebigkeit eines Produktes?
Der
Kunde versteht darunter vor allem faire Arbeitsbedingungen für die Arbeiter bei
der Herstellung.
Nachhaltigkeit
ist meiner Ansicht nach keine Sache von Schwarz und Weiß. Schaut man sich
beispielsweise die Gewinnung von Edelmetallen an, die für ein Smartphone
gebraucht werden, wird man schnell mit Kinderarbeit im Kongo konfrontiert. Man
könnte jetzt sagen, wir beziehen kein Gold mehr aus dem Kongo und kaufen
stattdessen in Australien ein. Doch wird das Leben für die Menschen im Kongo
davon besser? Wir bei Fairphone haben uns deshalb dafür entschieden, Minen im
Kongo bei der Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu helfen. Die Frage ist
doch: Wie positioniert sich ein Konzern wie Apple zu diesem Dilemma.
Konzerne
argumentieren meist mit den höheren Produktionskosten, um beispielsweise ihre
unfairen Einkauf zu rechtfertigen.
Hersteller
wie Apple oder Samsung agieren in einem Wirtschaftssystem, das aktuell nicht
der Fairness verpflichtet ist. Ein Grund dafür ist beispielsweise, dass der Faktor
Mensch für den Kunden, der später das Smartphone in den Händen hält, komplett
ausgeblendet wird. Wir müssen den Mensch wieder ins System zurückbringen und
ihn bei den Entscheidungen berücksichtigen. Entscheidet man sich dann für
Metalle aus fairen Quellen, lassen sich die Mehrkosten ziemlich genau berechnen
und die sind nicht viel höher. Es kostet viel mehr, die
Nachhaltigkeitsprogramme in den Unternehmen zu implementieren und dann auch zu
überwachen.
Wie kompliziert ist es, bei einem Produkt wie einem Smartphone die
Lieferkette zu durchdringen?
.....
Das ganze Interview kann man hier
lesen
Quelle: Enorm Magazin/Phillip Bittner; Foto: Fairphone