Konflikte insbesondere in Afrika
werden mit dem Handel von Mineralien finanziert. Solche Konfliktmineralien
sollen nun nach einer neuen EU-Leitlinie nicht mehr nach Europa gelangen. Importeure,
Hütten und Raffinerien müssen demnach künftig nachweisen, woher sie ihr
Wolfram, Tantal, Zinn und Gold beziehen. Der Verhandlungsführer des EU-Parlaments,
Bernd Lange (SPD), bezeichnete die Einigung als einen wichtigen Schritt, um
einen Teufelskreis zu durchbrechen. Für Umwelt- und Entwicklungsorganisationen
wie Misereor ist das zu wenig. Sie kritisieren, dass für nachgelagerte
Wirtschaftszweige wie die Automobil- und Elektroindustrie keine echten
Prüfpflichten vorgesehen seien. Zudem halten sie es für problematisch, dass die
Regeln auf vier Metalle beschränkt sind. Auch der Verband Deutscher
Metallhändler kritisiert die unterschiedlichen Ansätze entlang der
Wertschöpfungskette. Eine Gruppe von Verbänden und Organisationen fordert
deshalb in einer Petition unter anderem ein Klagerecht für Opfer von
Menschenrechtsverletzungen aus dem Mineralienhandel oder eine Vergabe öffentlicher
Aufträge nur an Unternehmen, die "ihrer menschenrechtlichen Verantwortung
gerecht werden". In den USA gibt es solch
ein Gesetz bereits seit zwei Jahren. Eine Alternative sind sogenannte
Bio-Metalle, die zusätzlich noch einen weniger schlimmen Einfluss auf die
Umwelt haben.
Quelle: pvo/dpa; Bild: Frank Herrmann