Zur Fußball-EM haben die imug
Beratungsgesellschaft aus Hannover und die Union Investment Institutional GmbH ermittelt,
welches der 24 EM-Länder in Sachen Nachhaltigkeit das beste ist. Grundlage der
Nachhaltigkeits-EM ist der Originalspielplan der Fußball-EM 2016 in Frankreich.
Die Spiele werden anhand von ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) ausgetragen.
Für die Gruppenphase sowie das Achtel-, Viertel und Halbfinale wird je ein
ESG-Kriterium als Vergleichswert zwischen den Ländern herangezogen. Das Land
mit dem jeweils besseren Wert setzt sich gegen seinen Gegner durch.
Nur saubere Teams
kommen weiter!
In der Gruppenphase gewinnen
Länder, die als weniger korrupt wahrgenommen werden. „Governance-Kriterien sind
Grundvoraussetzung für Nachhaltigkeit. Frei nach dem Motto ‚nur saubere Teams
kommen weiter‘, haben wir Korruption als erstes Kriterium gewählt“, so
Stephanie Senff-Gerstein, Senior Marketing Managerin bei Union Investment. Die Daten stammen aus dem
Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International. Die Schweiz und
Schweden erreichen dabei die besten Werte. Russland und die Ukraine sind weit
abgeschlagen und gewinnen kein einziges Spiel. Spanien und Tschechien setzen
sich nur aufgrund einer sehr schwachen Gruppe durch und erreichen trotz
schlechter Werte die K.-o.-Phase.
Bildungsausgaben und Erneuerbare
Energien ausschlaggebend
Ausschlaggebend für das
Achtelfinale sind die Bildungsausgaben der Länder, anteilig gemessen am
Bruttoinlandsprodukt (BIP). Island und Nordirland überzeugen mit über sieben
Prozent anteiligen Investitionen und schlagen damit starke Belgier und
Franzosen. Deutschland mit nur knapp fünf Prozent Bildungsausgaben in Relation
zum BIP trifft auf noch schwächere Slowaken und zieht mit Glück ins
Viertelfinale ein. Knapp ist der Vergleich zwischen England und Polen. Mit nur
0,02 Prozentpunkten mehr können sich die Engländer durchsetzen. Die
Viertelfinale gewinnen Länder mit einem höheren Anteil an erneuerbaren Energien
an der Primärenergieversorgung. Island kommt auf einen 90-Prozent-Anteil und
lässt England mit schwachen fünf Prozent keine Chance. Deutschland verbessert
sich zwar auf zehn Prozent, kommt an die 35 Prozent von Schweden aber nicht
heran. Auf niedrigem Niveau setzt sich Irland mit sieben Prozent gegen die noch
schwächeren fünf Prozent von Wales durch. Gut aufgestellte Portugiesen schlagen
im vierten Viertelfinale schwache Nordiren mit 25 zu fünf Prozentpunkten
deutlich.
Halbfinale: Wer hat
die niedrigsten Pro-Kopf-CO2-Emissionen?
Zwei Neuauflagen von
Gruppenspielen gibt es im Halbfinale. Für den Einzug ins Finale müssen die
Pro-Kopf-CO2-Emissionen geringer sein als die des Gegners. Portugal kann sich
hier für die Korruptionsschlappe revanchieren und besiegt Island mit fast zwei
Tonnen CO2-Emissionen weniger. Irland gelingt gegen Schweden dagegen keine
Revanche. Mit 7,47 Tonnen CO2-Emissionen pro Kopf kommen sie an die 3,91 Tonnen
der Schweden nicht heran und scheiden im Halbfinale aus. Das Finale bestreiten
der Favorit und ein Außenseiter. Portugal, nur als Gruppendritter in die
K.-o.-Phase gekommen, kamen sowohl die Auswahl der Kriterien als auch die
Gegner zugute. Schweden hingegen gewann alle Spiele souverän. Im Finale
entscheidet die prozentuale Entwicklung der CO2-Emissionen über den Sieg.
Schweden kommt dabei auf eine Reduktion von 4,68 Prozent im Vergleich zum
Vorjahr. Portugal erreicht nur knapp drei Prozent. Damit setzt sich Schweden ohne
Niederlage souverän durch und wird Nachhaltigkeits-Europameister.
Kein
Überraschungssieger, aber ein verdienter
Schweden setzt sich bei den
Themen Korruption, Bildungsausgaben, erneuerbare Energien und CO2-Emissionen
gegen seine Kontrahenten deutlich durch. Der Sieg der Schweden ist berechtigt.
Seit Jahren belegt das Land den ersten Platz im „EIRIS/imug Country
Sustainability Rating“. 2015 folgten Österreich, Finnland, die Schweiz und
Deutschland auf den nächsten Plätzen. Portugal ist im Rating erst auf Platz 28
zu finden. „Die Auswahl einzelner ESG-Kriterien wirft sicherlich nur Schlaglichter
auf die Nachhaltigkeitsleistung der Länder. Aber so konnten wir eine
spielerische Darstellung der Europameisterschaft ermöglichen“, ergänzt Dr.
Annika Schudak, CSR-Beraterin bei der
imug Beratungsgesellschaft, die Ergebnisse. Ganzheitliche Aussagen über
den Beitrag einzelner Länder liefert das auf 50 Indikatoren beruhende
Gesamtrating der imug Beratungsgesellschaft und ihrem Researchpartner Vigeo Eiris.
Quelle: UD/pm