Keine Zeit, kein Geld, keine Rechte -
weltweit sind vor allem Frauen und Kinder von Armut und Ausbeutung betroffen.
Dabei zeigt sich längst: Ohne das Engagement von Frauen würden sich ärmere
Gesellschaften deutlich langsamer entwickeln. Der Faire Handel setzt sich daher
für mehr Gleichberechtigung und bessere gesundheitliche Versorgung von Frauen
ein.
Das Missverhältnis zwischen der schwachen Position von Frauen
und dem Beitrag, den sie für die Gesellschaft leisten, ist groß. Siebzig
Prozent der unbezahlten Arbeit weltweit liegt in Frauenhänden: Sie organisieren
den Familienhaushalt, ziehen die Kinder auf und pflegen Angehörige. Weltweit
beziehen Frauen nur zehn Prozent der Einkommen und nur ein Prozent des globalen
Vermögens gehört Frauen. In Entwicklungsländern produzieren Frauen 80 Prozent
der Grundnahrungsmittel, sie besitzen aber nur zehn Prozent der Anbauflächen",
so Christoph Teusch von der Verbraucher Initiative e. V. Viele Kreditinstitute
haben allerdings inzwischen erkannt, dass Frauen zuverlässigere Kreditnehmer
und geschickte Investoren sind. Auch deshalb gelten im Fairen Handel klare
Regeln, die helfen, die Situation von Frauen zu verbessern. So verpflichten
sich die landwirtschaftlichen Genossenschaften, Plantagen und handwerklichen
Betriebe, die am Fairen Handel teilnehmen, Frauen gleichberechtigt zu
behandeln. Frauen erhalten wie Männer Pachtlizenzen, Landtitel und Zugang zu
Krediten, um ihren eigenen Betrieb zu gründen oder sich besser mit Produktionsmitteln
ausstatten zu können. Außerdem wird die Fairtrade-Prämie, die
Partnerorganisationen erhalten, häufig für eine bessere Gesundheits- oder Wasserversorgung
oder Betreuung der Kinder eingesetzt - Einrichtungen, die vor allem Frauen
zugutekommen. Auch Verbraucher in Deutschland können sich dafür einsetzen, dass
sich die Situation der Frauen ändert. Mit jedem Kauf eines Produkts mit
einem Fairtrade-Siegel, wie
beispielsweise Fairtrade-Rosen, tragen Konsumenten dazu bei, dass sich die
Lebensbedingungen für Frauen in den Ländern des Südens verbessern. Mit dem Aufpreis,
der für die meisten Menschen in den Industriestaaten einfach zu leisten ist,
können in ärmeren Ländern wichtige Investitionen getätigt werden.
Quelle: UD/pm
Infos zum Thema "Frauen & Entwicklung" gibt es auf oeko-fair.de