Es war die Geschichte des Orca-Wals
Tilikum, der im Jahr 2013 einen Sturm der Entrüstung über Sea World
hereinbrechen ließ, von dem sich der Freizeitpark bis heute nicht ganz erholte.
Damals hatte die Dokumentarfilmerin Gabriela Cowperthwaite in ihrem Film „Blackfish“
das traurige Schicksal der Orcas gezeigt, die ihr Leben in Gefangenschaft
verbringen und in aufwendigen Shows einem Millionenpublikum vorgeführt werden.
Der Wal mit dem Namen Tilikum hatte in Gefangenschaft mehrere Menschen getötet,
was ein Schlaglicht auf die Konsequenzen der Haltungsbedingungen warf. Die
Besucherzahlen gingen spürbar zurück, der Park kämpft bis heute mit dem
Imageschaden. Betreiber Joel Manby versucht nun offenbar gegenzusteuern. Wie er
gestern mitteilte, soll die besonders umstrittene One Ocean Show in den Sea
World Parks nur noch bis Ende 2016 zu sehen sein. Danach wolle man eine andere
Vorführung zeigen, die „mehr auf das natürliche Verhalten der Tiere abgestimmt“
sei. Darüber hinaus sollten die Besucher mehr über den Schutz der Tiere lernen.
Genaueres teilte Manby allerdings nicht mit.
Einsamkeit,
Entbehrung und Elend
Sea World hat seinen Sitz in Florida und unterhält Themenparks in San Diego,
Orlando und San Antonio. Insgesamt befinden sich 24 Orca-Wale in Gefangenschaft
von Sea World. Erst im Oktober hatte Sea World in einer Auseinandersetzung mit
den Behörden in San Diego eine Schlappe hinnehmen müssen. Der Betreiber hatte
angemeldet das Becken, in dem die Tiere gehalten werden, vergrößern zu wollen
– eine Idee, der die zuständige Coastal Commission zustimmte. Allerdings
nur mit der Auflage, dass dem Park das Kaufen, Züchten oder Importieren von
Walen in Gefangenschaft künftig untersagt ist. Die Tierschutzorganisation Peta
kritisiert die Einrichtungen seit langem. Die
stolzen Wale seien zu einem „Nichtleben“ in Einsamkeit, Entbehrung und
Elend gezwungen. Sea World solle die Becken in den Parks leeren und die Tiere
in Refugien an der Küste unterbringen, damit sie ihre verbleibende Lebenszeit
zumindest in annähernd natürlicher Umgebung verbringen könnten, so die
Organisation.
Quelle: Greenpeace/KS