Mittwoch, 17. Juli 2013

Neue Trendstudie zum Fairen Handel



Den  Fairen  Handel  umgibt ein  neues  Image. Weltweit  entwickelt  sich  Fair  zum  neuen  Bio. Das  ist  möglich, weil sich der Faire Handel aus der Mitleidsecke  der  Entwicklungshilfe  zu  einem  Vorzeigestandard  im  Konsum  empor  gekämpft  hat. Das Fair-Prinzip wird sich zukünftig auf alle Produktkategorien und Dienstleistungen  auswirken  und  zum  wichtigen  Kriterium  für  Qualität  werden. 

Auswertung von Studien und Umfrage


Diesen Trend weist die neue Studie „FAIR“ – Von der Nische zum Mainstream“ auf,  die vom Zukunftsinstitut Frankfurt im Auftrag der Westfalenhallen Dortmund GmbH erstellt wurde.  Die Studie untersucht  die   Bedeutung  und  den  Stellenwert  des  Fairen  Handels  in  unserer  Gesellschaft  und  welche  mittelfristigen  Potenziale  sich  daraus  ableiten  lassen. Kern der Studie ist ein prägnanter Überblick über die Entwicklungslinien und Trends  im  Umfeld  des  Fairen  Handels. Für die aktuelle  Untersuchung hat das Zukunftsinstitut themenrelevante  Studien  zum  Fairen  Handel  sowie weitere Publikationen ausgewertet. Parallel  dazu  wurden  zusätzlich  in  einer  bundesweiten repräsentativen  Online-Umfrage  im  Juni  2013  in Zusammenarbeit  mit  YouGov  Deutschland  1.018  Personen im Alter ab 16 Jahren befragt.

Ein neuer Unternehmertypus entsteht

Laut Studie entwickelt sich ein neuer Unternehmenstypus, in dem  soziales  und  ökologisches  Engagement  von  der Marketingabteilung ins Zentrum der Wertschöpfungskette wandert. Das heißt auch, Wachstum wird künftig aus einer  neuen  Mischung  von  Ökonomie,  Ökologie  und gesellschaftlichem  Engagement  generiert.  Fairer  Handel bietet attraktive wirtschaftliche Chancen. Zukünftig zählen Transparenz und Authentizität Herkunft,  Nachhaltigkeit,  Einhaltung  von  Umwelt-  und Sozialstandards, transparente Herstellungsprozesse etc. - all  das  hat  Top-Priorität  bei  Fair-Trade-Käufern.  Dabei  werden  den  Zertifizierungssystemen  seitens  der Verbraucher  großes  Vertrauen  entgegen  gebracht.

Nur billig genügt nicht

Authentische Geschichten rund um Produkte und Marken werden  zum  wichtigen  Marketinginstrument.  Das  so genannte "Storytelling" rund um Fair-Trade- Produkte kann zur  Steigerung  der  wahrgenommenen  Qualität  beitragen  und dafür sorgen, dass eine Aufpreisbereitschaft seitens  der  Kunden  gewährleistet  ist,  so  die  Ergebnisse  der Studie. Denn Konsumenten sind nicht auf der Suche nach  dem  radikal  besten  Preis,  sondern  fordern  eine Beziehungsqualität  zwischen  Verbrauchern,  Produkt  und  Herstellern.  Die  Studie  identifiziert  einen  neuen,  kritischen Konsumententypus,  der  sich  seiner  Macht  in  der vernetzten  Welt  bewusst  ist  und  sie  spätestens  dann einsetzt,  wenn  Produkte  eine  Gefahr  für  die  Gesundheit  darstellen können.

Die Zukunft ist … fair

Lebensmittel  haben  derzeit  den  größten  Absatzmarkt  im Fairen Handel, jedoch gibt es ein großes Potenzial für fair produzierte  Textilien  und  Themenfelder,  die  bisher  noch nicht von jedermann mit "Fair Trade" identifiziert werden, zum  Beispiel  Elektrogeräte  und  das  Thema  Ressourcenschonung.  Mit  Re-Use-,  Re-Buy-  oder  Re-Commerce-Konzepten  setzt  sich  ein  neues,  smartes Verständnis  durch,  Dinge,  die  man  selbst  nicht  mehr braucht, an andere weiterzugeben oder Neues aus ihnen entstehen zu lassen, anstatt sie wegzuwerfen.  Umweltbewusstsein  ist  längst  zum  Mainstream  bei  Jugendlichen  geworden.  80  Prozent  der  15-  bis  24- Jährigen  stehen  dem  Thema  Nachhaltigkeit  positiv gegenüber.  Mit  einem  erweiterten  Angebot  an  fair gehandelten  Produkten  kann  man  sie  genau  dort  abholen.

Hier geht es zur Studie: