Globale
Energiewirtschaft und Menschenrechte. Deutsche Unternehmen und Politik auf dem
Prüfstand
Der Energiesektor hat
seit langem den Ruf, eine Branche zu sein, in der es immer wieder zu
Menschenrechtsverletzungen kommt. So betreffen rund ein Drittel der
unternehmensbezogenen Menschenrechtsvorwürfe international den Energiesektor.
Das beginnt mit dem Kohleabbau in Kolumbien, wo es zu Zwangsumsiedlungen und
Verfolgung von Gewerkschaftern kommt. Doch auch für große Staudämme müssen
Menschen oft unfreiwillig von ihrem Land weichen, erhalten nur unzureichende
Entschädigungen und werden für Proteste kriminalisiert. Zudem ist der
Energiesektor die wichtigste Ursache für die menschengemachte globale
Klimakrise – ein großer Teil der CO2- und Methan-Emissionen ist
diesem Sektor zuzurechnen. Der globale Klimawandel wiederum gefährdet in immer
stärkerem Ausmaß die Menschenrechte, sei es, weil der steigende Meeresspiegel
zum Beispiel in Bangladesch große Küstenbereiche unbewohnbar macht oder weil in
den peruanischen Anden die Gefahr besteht, dass ein Gletschersee ausbricht. In
diesem gemeinsamen Bericht von Misereor
und Germanwatch wird zum einen die
Pflicht des Staates beleuchtet, für die Einhaltung der Menschenrechte in der
Energiewirtschaft zu sorgen. Ebenso wird untersucht, inwieweit deutsche
Unternehmen im Energiesektor bei ihren Auslandsgeschäften ihrer
menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht nachkommen.
Quelle: Germanwatch