Montag, 1. März 2021

Klimaschutzpotenziale von Videokonferenzen und Homeoffice

Ein großer Teil unserer Mobilität entsteht durch berufsbedingte Wege. Allein Geschäftsreisen machten vor COVID-19 gut ein Fünftel des gesamten Personenverkehrs aus (Quelle: BMVI). Ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie hat sich die Arbeitswelt grundlegend verändert. Homeoffice und mobiles Arbeiten sind für viele zur neuen Normalität geworden. Das Borderstep-Institut für Innovation und Nachhaltigkeit hat Geschäftsreisende zu ihrem Reiseverhalten sowie zur Nutzung von Videokonferenzen und Homeoffice vor und während der Pandemie befragt und sie um eine Einschätzung gebeten, wie sich diese Trends künftig entwickeln könnten. Demnach könnte die Zahl der Geschäftsreisen in Deutschland in Zukunft dauerhaft etwa ein Drittel niedriger liegen als vor der Pandemie. 

Große CO2 Einsparungen möglich

Videokonferenzen statt Dienstreise haben ein hohes Potenzial für den Klimaschutz. Damit könnten ca. drei Mio. Tonnen Treibhausgasemissionen im Jahr eingespart werden. Allein der Anteil der nicht gefahrenen Autokilometer bei dieser prognostizierten Reduktion der Geschäftsreisen macht rechnerisch 700.000 Pkw überflüssig und stellt die Frage nach dem Dienstwagenprivileg neu. Viele Menschen arbeiten zurzeit tageweise im Homeoffice und pendeln seltener zum Arbeitsplatz. Dafür nutzen sie dann aber häufiger als zuvor das Auto, um eine Infektion mit dem Corona-Virus zu vermeiden. Beide Effekte zusammengenommen, also mehr Homeoffice bei gleichzeitig mehr Autoverkehr, könnten in Deutschland zur Einsparung von ca. 1,5 Mio. Tonnen Treibhaus-gasemissionen im Jahr führen. Videokonferenzen und Homeoffice können einen wichtigen Beitrag leisten, den Verkehr zu verringern und damit das Klima zu schützen. Gleichzeitig sinken die Belastungen durch Lärm und Abgase, weniger Menschen verunglücken im Straßenverkehr. Um diese Tendenzen zu stärken und das mobile Arbeiten sowie die Nutzung von Videokonferenzen anstelle von Geschäftsreisen zu verstetigen, sind Unternehmen, Politik und Mobilitätsanbieter gefragt.

Quelle: VCD

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