Die Auswahl an
Fairtrade-Bio-Produkten in Deutschland wächst. Im Rahmen der BioFach-Messe in
Nürnberg stellte TransFair erste Hochrechnungen für 2013 vor. Demnach stieg der
Anteil der Fairtrade-Lebensmittel mit Bio-Zertifizierung von 52 Prozent 2012
auf aktuell 65 Prozent. „Die Biobranche muss über den eigenen Tellerrand
schauen und sich einem ganzheitlichen Ansatz öffnen, der auch soziale Aspekte
in den Anbauländern berücksichtigt“, forderte TransFair-Geschäftsführer Dieter
Overath. Das Schwerpunktthema der diesjährigen BioFach ‚Organic 3.0‘ zeigt,
dass die Dringlichkeit erkannt wurde. „Die Kombination Fairtrade und Bio ist
ein Paradebeispiel dafür, wie sich Mensch und Umwelt in Einklang nachhaltig
entwickeln können“, so Overath.
Bio-Anteile variieren stark
Fairtrade-Zertifizierung – Entwicklung ganzheitlich
begreifen
Weil der Faire Handel Entwicklung
ganzheitlich begreift, sind auch Umweltaspekte fest in den international
gültigen Standards verankert. Dazu gehören unter anderem der Schutz von
Biodiversität, Primärwäldern und Gewässern, Gentechnikverbot und eine Liste
verbotener chemischer Substanzen. Bio-Anbau ist keine Voraussetzung für die
Fairtrade-Zertifizierung, „diese Hürde würde gerade die Ärmsten ausschließen“,
so Overath. „Zu geringe Pufferzonen zu konventionellem Anbau, ausgelaugte Böden
und anfängliche Absatzeinbußen machen Bio als Einstiegskriterium für viele zu
schwierig.“ Fairtrade holt die Produzenten an ihrem jeweiligen Entwicklungsstand
ab. Die Umstellung auf Bio-Anbau wird gefördert – durch Beratung und Trainings
sowie einer zusätzlichen Prämie für Bio-Produkte.
