Montag, 20. Mai 2013

Fairtrade-Produkte nun auch in Kenia




Der Faire Handel erobert Ostafrika. Seit Kurzem sind fair gehandelte Produkte mit dem Fairtrade-Siegel in Kenias Geschäften erhältlich. Damit ist Kenia eines von über 70 Ländern, in denen Produkte mit dem blau-grünen Sozialsiegel verkauft werden und eines von noch wenigen Ländern (wie z.B. auch Mexiko oder Südafrika), in denen Fairtrade-Produkte nicht nur hergestellt, sondern auch angeboten werden. Bisher sind fair gehandelter Kaffee, Schokolade, Zucker und Müsli-Riegel in Kenias Geschäften erhältlich. Eine Ausweitung des Angebots ist jedoch in absehbarer Zeit vorgesehen.

Wenig Lokales, viel Globales


Von den fünf auf der Webseite von Fairtrade Ostafrika vorgestellten Produkte, stammt allerdings nur der Kaffee (Dormans SAFARI Fair Trade coffee) von kenianischen Plantagen. Die Fairtrade-Milchschokolade vom englischen Großunternehmen Cadbury wird mit Kakao aus Ghana in Südafrika hergestellt und ist immerhin noch ein rein afrikanisches Produkt, das allerdings einen langen Weg hinter sich hat, bis es in Kenias Läden angekommen ist.

Zu wenig Informationen über Herkunft


Die anderen drei fair gehandelten Produkte, die in Kenia erhältlich sind, werden mit Rohstoffen aus anderen Ländern in Europa weiterverarbeitet und dann in Kenia fertig gestellt. Leider fehlen auf der Webseite von Fairtrade Ostafrika weiterführende Angaben über den Ursprungsort der Rohmaterialien und den Weiterverarbeitungsort in Europa von den Doves’ Farms Flap Jacks, der Green & Black’s Organic Chocolate und dem Tate & Lyle sugar

Kein Kommentar zu Blumen aus Kenia


Kenia ist einer der weltweit größten Blumenproduzenten. Auch in Deutschland werden jährlich Hunderte Millionen Rosen aus Kenia abgesetzt, darunter 257 Millionen Fairtrade-gesiegelte Rosen allein 2012. Der Blumenanbau findet auf Großplantagen unter Einsatz von Unmengen von Wasser und Pestiziden statt. Die Arbeitsbedingungen auf Kenias Blumenplantagen sind wenig erfreulich, wenn es auch auf Fairtrade-Plantagen ein wenig besser zugeht (s. auch Blogbeitrag Fairtrade-Rosen in der Kritik). Über die Lage der Blumenindustrie in Kenia und über die Fairtrade-Blumen gibt es auf der Webseite von Fairtrade Ostafrika leider keine Informationen. Schade, denn auch in Kenia sollten Fairtrade-Blumen erhältlich sein und sollten die Verbraucher wissen, was in ihrem Land passiert. 

Zur Webseite von Fairtrade East Africa: http://www.fairtrade.or.ke/