Die Schweiz – Drehscheibe des
globalen Goldmarkts. Rund 70% der Gold-Raffinierung findet hier statt. Mehr als
die Hälfte davon wird danach zu Uhren und Schmuck verarbeitet. Gleichzeitig sind weltweit über
100 Millionen Menschen direkt oder indirekt vom kleingewerblichen Bergbau
abhängig. Sie gehen unter Tag, um nach einem unserer beliebtesten Schätze zu
suchen: Gold. Im Gegensatz zu großen industriellen Minen ist die Goldgewinnung
im kleingewerblichen Bergbau mit geringerem Mechanisierungsgrad sehr
arbeitsintensiv. Bei der harten Arbeit sind die Mineure und Arbeiterinnen
gefährlichen Bedingungen ausgesetzt. Zudem erhalten sie meist nur einen bescheidenen Preis und leben
unter schweren Bedingungen. Die finanziellen Verhältnisse dieser Arbeiter und
Familien sind oft prekär. Entsprechend fehlt es Gemeinden, die vom Bergbau
leben, häufig an sanitären Einrichtungen und sauberem Trinkwasser, die
Wohnverhältnisse sind sehr bescheiden – es gibt keinen oder nur begrenzten Zugang
zu Schulbildung und Gesundheitsversorgung. Entsprechend groß ist
die Notwendigkeit für
sicherere
Arbeitsbedingungen, fairen Marktzugang,
Umweltschutz und Transparenz im
Handel. Deshalb leistet Fairtrade Pionierarbeit und engagiert sich für den
besseren Schutz von Mensch und Umwelt im kleingewerblichen Bergbau – damit die
Minenarbeiter, ihre Familien und Gemeinden ihre
Situation aus eigener Kraft nachhaltig verbessern können.
Wie wirkt Fairtrade?
Zentral für eine selbstbestimmte
und nachhaltige Zukunft der Mineure, ihrer Familien und Gemeinschaften sind die
Legalisierung und Formalisierung führen zu gestärkten Organisationen. Mit dem
Zusammenschluss zu legalen Minenorganisationen werden die Rechte der Mineure
geschützt und die Entwicklung der lokalen Gemeinden gefördert. Der Aufbau
langfristiger und transparenter
Handelsbeziehungen macht zertifi zierte Minenorganisationen unabhängig
von oft ausbeuterischen Zwischenhändlern. Der Fairtrade-Mindestpreis ist
substanziell höherer als der Verkaufspreis, den marginalisierte Minen
normalerweise erhalten. Fairtrade-zertifi zierte Minen erhalten über den
garantierten Mindestpreis hinaus eine
Fairtrade-Prämie in der
Höhe von 2000 USD pro Kilogramm Gold. Diese zusätzlichen Einnahmen werden
nach demokratischen Kriterien
in Gemeinschaftsprojekte wie
Schulen und Gesundheitszentren sowie in die Verbesserung
betrieblicher Abläufe investiert. Das stärkt die Eigenverantwortung der Produzenten
nachhaltig. Der Fairtrade-Standard verbietet missbräuchliche Kinderarbeit,
Zwangsarbeit und andere Formen der Diskriminierung. Die
Zertifizierung schreibt Schutzkleidung sowie Maßnahmen zu Gesundheitsschutz und
Unfallprävention vor. Die nationalen
Umweltgesetze müssen eingehalten werden. Der Einsatz von
Chemikalien zur Goldgewinnung unterliegt klaren Richtlinien.