Dem Trend zu nachhaltiger Kosmetik trägt TransFair Rechnung, und
führt in Deutschland das Fairtrade-Siegel für Kosmetik ein. Zunächst sind
Handcremes, Gesichtscremes und eine Lippenpflegeserie von Fair Squared sowie
eine Fußlotion und Zahnreinigungstabs von Lush erhältlich. Für den Hotel- und
Gaststättenbereich wird in Kürze eine Pflegeserie des Herstellers ADA Cosmetics International erscheinen.
Die ersten Produkte enthalten Fairtrade-Oliven- und
Mandelöl
„Fair Squared bezieht für seine
Pflegeprodukte extra natives und bio-zertifiziertes Olivenöl von der
Produzentenkooperative Canaan im Westjordanland“, so Oliver Gothe,
Geschäftsführer von Fair Squared. Wie bei allen Fairtrade-Produkten bekommen
die Produzenten einen Fairtrade-Mindestpreis und eine Fairtrade-Prämie, mit der
sie Gemeinschaftsprojekte umsetzen können. Mandelöl aus Jenin im Westjordanland
ist einer der Rohstoffe für die Fairtrade-Kosmetikprodukte von Lush. Der Faire
Handel mit Mandelöl ist ein neuer Produktbereich für die Produzenten, die hauptsächlich
Olivenöl anbauen. So konnte eine dauerhafte Unterstützung der Kleinbauern in
der Region etabliert werden. „Fairer Handel als eine der tragenden Säulen von
Lush spielt stets eine übergeordnete Rolle bei der Rohstoffbeschaffung. Wir
achten sorgfältig darauf, dass unsere Handelsbeziehungen einen nachhaltigen
Mehrwert für unsere Produzenten schaffen“, so Tanja Umbach, Brand Managerin von
Lush Deutschland.
Transparente Kennzeichnung der Produkte
Ein Großteil der bereits
existierenden Fairtrade-Rohstoffe kann auch in Kosmetikartikeln verarbeitet
werden. Dadurch sind über 200 natürliche Inhaltsstoffe wie zum Beispiel
Kakaobutter, Mandelöl oder Honig für die Produktion von Kosmetikprodukten
verfügbar. Durch die zusätzliche Produktkategorie erschließen sich den
Fairtrade-Produzenten neue Märkte, da ihre Rohstoffe nun auch für Kosmetik
nachgefragt werden. Welche Kriterien erfüllt werden müssen, damit
Kosmetikartikel das Fairtrade-Siegel tragen dürfen, erläuterte Dieter
Overath von TransFair: „Alle Inhaltsstoffe eines Fairtrade-Kosmetikproduktes, die als
Fairtrade-Rohstoffe verfügbar sind, müssen auch Fairtrade-zertifiziert sein.“ Produkte,
die auf der Haut bleiben wie Cremes oder Lippenstifte, müssen zu mindestens
fünf Prozent aus zertifizierten Rohstoffen bestehen. Bei Produkten, die
abgewaschen werden und bei denen der Wasseranteil sehr groß ist, wie Duschgels
oder Shampoos, beträgt der Mindestanteil zwei Prozent. Bei vielen Produkten
können jedoch auch deutlich höhere Anteile erzielt werden, wie zum Beispiel
Seifen aus Shea-Butter – hier liegt der Anteil bei 50 Prozent. Um die
Transparenz für die Verbraucher zu gewährleisten wird das Siegel immer in
Kombination mit dem Hinweis „mit Fairtrade-Zutaten” auf den Kosmetikartikeln
erscheinen. Auf der Produktrückseite müssen zudem die einzelnen
Fairtrade-zertifizierten Inhaltsstoffe und ihr prozentualer Anteil am
Gesamtprodukt angegeben werden.
Aufbau von Strukturen im Süden
Das Ziel von Fairtrade, die
Organisationsstrukturen in den Produzentenländern zu fördern, spiegelt sich
auch bei Fairtrade-Kosmetik wider: Zusätzlich zu Fairtrade-Mindestpreis und
-Prämie fließen 50 Prozent der Lizenzgebühren, die von den Unternehmen an
TransFair gezahlt werden, zurück an Fairtrade International, um Projekte vor
Ort zu finanzieren. „Fairtrade ist eine Bewegung, die von Produzenten getragen
wird. Damit dies auch umgesetzt werden kann, brauchen wir stärkere Strukturen
im Süden“, so Overath. TransFair erhofft sich, dass die Produktpalette an
Kosmetik mit Fairtrade-Inhaltsstoffen im weiteren Jahresverlauf wächst. Mehr
Verkaufsstellen und weitere Produktkategorien sollen hinzukommen, sodass
Verbrauchern die Suche nach nachhaltiger Kosmetik erleichtert wird. Seit Kurzem
gibt es zudem die ersten „Fairtrade-Hotelzimmer“, bei denen die Produkte fest
eingeplant sind.
Quelle: Fairtrade Deutschland
Factsheet Fairtrade-Kosmetik: