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Freitag, 18. April 2014

Neu: Fairtrade-zertifizierte Kosmetikprodukte


Dem Trend zu nachhaltiger Kosmetik trägt TransFair Rechnung, und führt in Deutschland das Fairtrade-Siegel für Kosmetik ein. Zunächst sind Handcremes, Gesichtscremes und eine Lippenpflegeserie von Fair Squared sowie eine Fußlotion und Zahnreinigungstabs von Lush erhältlich. Für den Hotel- und Gaststättenbereich wird in Kürze eine Pflegeserie des Herstellers ADA Cosmetics International erscheinen.

Die ersten Produkte enthalten Fairtrade-Oliven- und Mandelöl

Fair Squared bezieht für seine Pflegeprodukte extra natives und bio-zertifiziertes Olivenöl von der Produzentenkooperative Canaan im Westjordanland“, so Oliver Gothe, Geschäftsführer von Fair Squared. Wie bei allen Fairtrade-Produkten bekommen die Produzenten einen Fairtrade-Mindestpreis und eine Fairtrade-Prämie, mit der sie Gemeinschaftsprojekte umsetzen können. Mandelöl aus Jenin im Westjordanland ist einer der Rohstoffe für die Fairtrade-Kosmetikprodukte von Lush. Der Faire Handel mit Mandelöl ist ein neuer Produktbereich für die Produzenten, die hauptsächlich Olivenöl anbauen. So konnte eine dauerhafte Unterstützung der Kleinbauern in der Region etabliert werden. „Fairer Handel als eine der tragenden Säulen von Lush spielt stets eine übergeordnete Rolle bei der Rohstoffbeschaffung. Wir achten sorgfältig darauf, dass unsere Handelsbeziehungen einen nachhaltigen Mehrwert für unsere Produzenten schaffen“, so Tanja Umbach, Brand Managerin von Lush Deutschland.

Transparente Kennzeichnung der Produkte

Ein Großteil der bereits existierenden Fairtrade-Rohstoffe kann auch in Kosmetikartikeln verarbeitet werden. Dadurch sind über 200 natürliche Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Kakaobutter, Mandelöl oder Honig für die Produktion von Kosmetikprodukten verfügbar. Durch die zusätzliche Produktkategorie erschließen sich den Fairtrade-Produzenten neue Märkte, da ihre Rohstoffe nun auch für Kosmetik nachgefragt werden. Welche Kriterien erfüllt werden müssen, damit Kosmetikartikel  das Fairtrade-Siegel tragen dürfen, erläuterte Dieter Overath von TransFair: „Alle Inhaltsstoffe eines Fairtrade-Kosmetikproduktes, die als Fairtrade-Rohstoffe verfügbar sind, müssen auch Fairtrade-zertifiziert sein.“ Produkte, die auf der Haut bleiben wie Cremes oder Lippenstifte, müssen zu mindestens fünf Prozent aus zertifizierten Rohstoffen bestehen. Bei Produkten, die abgewaschen werden und bei denen der Wasseranteil sehr groß ist, wie Duschgels oder Shampoos, beträgt der Mindestanteil zwei Prozent. Bei vielen Produkten können jedoch auch deutlich höhere Anteile erzielt werden, wie zum Beispiel Seifen aus Shea-Butter – hier liegt der Anteil bei 50 Prozent.  Um die Transparenz für die Verbraucher zu gewährleisten wird das Siegel immer in Kombination mit dem Hinweis „mit Fairtrade-Zutaten” auf den Kosmetikartikeln erscheinen. Auf der Produktrückseite müssen zudem die einzelnen Fairtrade-zertifizierten Inhaltsstoffe und ihr prozentualer Anteil am Gesamtprodukt angegeben werden.

Aufbau von Strukturen im Süden

Das Ziel von Fairtrade, die Organisationsstrukturen in den Produzentenländern zu fördern, spiegelt sich auch bei Fairtrade-Kosmetik wider: Zusätzlich zu Fairtrade-Mindestpreis und -Prämie fließen 50 Prozent der Lizenzgebühren, die von den Unternehmen an TransFair gezahlt werden, zurück an Fairtrade International, um Projekte vor Ort zu finanzieren. „Fairtrade ist eine Bewegung, die von Produzenten getragen wird. Damit dies auch umgesetzt werden kann, brauchen wir stärkere Strukturen im Süden“, so Overath. TransFair erhofft sich, dass die Produktpalette an Kosmetik mit Fairtrade-Inhaltsstoffen im weiteren Jahresverlauf wächst. Mehr Verkaufsstellen und weitere Produktkategorien sollen hinzukommen, sodass Verbrauchern die Suche nach nachhaltiger Kosmetik erleichtert wird. Seit Kurzem gibt es zudem die ersten „Fairtrade-Hotelzimmer“, bei denen die Produkte fest eingeplant sind.
Quelle: Fairtrade Deutschland

Factsheet Fairtrade-Kosmetik: