Seit den Berichten über unzumutbare
Arbeitsbedingungen und dramatischen Unfällen in asiatischen Textilfabriken
achten Verbraucher vermehrt auf die Herkunft ihrer Kleidung und weichen auf faire
Angebote aus. Allein auf der diesjährigen „Ethical Fashion Show“ und dem „Greenshowroom“ in Berlin präsentierten über 160
Aussteller sozial- und umweltverträglich hergestellte Mode. Zu den wichtigsten
Siegeln für fair gehandelte Kleidung gehören Fair Wear, GOTS und IVN
Naturtextil Best. Ihnen liegen die Bestimmungen der Internationalen
Arbeitsorganisation ILO zugrunde, die unter anderem Kinderarbeit,
Ausbeutung und Diskriminierung verbieten. „Diese Siegel helfen Verbrauchern,
sich beim Kauf von Kleidung zu orientieren“, sagt Anke Rößner, Fachreferentin
der Verbraucher Initiative.
Faire Mode ist in vielen Online-Shops zu haben
Und auch der Fairtrade-Standard,
der bisher zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitssituation der Bauern im
Baumwollanbau beiträgt, soll künftig auf textilverarbeitende Betriebe wie
Nähereien ausgeweitet werden. Ziel dabei ist es, die Arbeiterinnen und Arbeiter
innerhalb der Produktionskette zu stärken und einen Zeitplan zum Erreichen
existenzsichernder Löhne zu erstellen. Fair und ökologisch hergestellte
Kleidung gibt es vor allem in Online-Shops wie
zuendstoff-clothing.de,getchanged.net, futurefashionguide.com oder avocadostore.de.
„Fair produzierte Mode ist längst genauso trendy und schick wie konventionell
produzierte Kleidung“, so Anke Rößner. Statt Mode als Wegwerfartikel zu
begreifen sollten Verbraucher lieber langlebige, hochwertige Produkte
bevorzugen. „Wenn Kleidungsstücke länger als eine Saison getragen werden, dann
lässt der Druck nach, möglichst schnell und billig und damit zu unmenschlichen
Bedingungen produzieren zu müssen“, sagt die Referentin.
Quelle: UD/Presse