Wer ökologisch und ethisch Geld
anlegen möchte, hat es weiterhin nicht gerade leicht. Zu unterschiedlich interpretieren
Fondsgesellschaften die Begriffe „fair“, „öko“ und „nachhaltig“. Wer es gut
meint, dem bleibt daher weiterhin nur übrig, sich gut zu informieren. Ein wenig Licht in den Anlege-Dschungel bringt
die vor einigen Tagen veröffentlichte September-Ausgabe der Zeitschrift
Finanztest. Im Test „Saubere Fonds“, einer gemeinschaftlichen Untersuchung der
Verbraucherzentrale Bremen und der Stiftung Warentest, werden 46 ethisch-ökologische
Investmentfonds unter die Lupe genommen.
Nur ein Fonds von 46 überzeugt
Das Ergebnis: Nur ein Fonds – der
ÖkoWorld ÖkoVision Classic C – schließt vollständig Investitionen in Waffen,
Atomenergie, Gentechnik, Glücksspiel und weitere problematische Geschäftsfelder
aus. Der 2014 mit dem Deutschen Fondspreis ausgezeichnete Fonds ist aber auch mit
mindestens 2,5 % laufenden Kosten pro Jahr der teuerste Fonds des Tests. Die
anderen nachhaltigen Fonds im Test erfüllen die festgelegten
Ausschlusskriterien nur teilweise. Unter ihnen gibt es dennoch empfehlenswerte
Fonds für unterschiedliche Anleger. Da jede Fondsgesellschaft unter
Nachhaltigkeit etwas anderes versteht, haben die Experten Ausschlusskriterien
festgelegt, zum Beispiel für Kinderarbeit, Pornografie, Rüstung und Atomkraft.
Viele Fonds erfüllen diese Kriterien zu ca. 20 bis 70 Prozent. Jeder Fonds
musste sich zudem einer Transparenzbewertung unterziehen. Dabei schneiden sie
sehr unterschiedlich ab. Rund die Hälfte der Fonds im Test informieren ihre
Kunden ungenügend über ihre Anlagestrategie und bekamen eine geringe oder sehr
geringe Transparenzbeurteilung. Auch Rentenfonds wurden untersucht.