Alle zwei Jahre veröffentlicht
die Welternährungsorganisation (FAO) den SOFIA-Report (The State of World Fisheries
and Aquaculture). Darin wird der Versuch unternommen, die Entwicklung der
Fischbestände bis 2012 weltweit möglichst realistisch abzuschätzen. In dem Statusbericht
kommt die FAO zu dem Ergebnis, dass Fisch einer der wichtigsten
Eiweißlieferanten für rund die Hälfte der Weltbevölkerung ist. Fisch zählt mit
einem Wert von fast 130 Milliarden Dollar weiterhin zu einem der meist
gehandelten Güter der Welt. Darüber hinaus bilden Fischerei und Fischzucht die
Existenzgrundlage für mehr als zehn Prozent der Menschheit.
Wirtschaftlicher
Anreiz als Hebel für mehr Nachhaltigkeit
Die Ergebnisse unterstreichen die
Dringlichkeit eines verantwortungsvollen Umgangs mit der Ressource Fisch. Ein rücksichtsloser Umgang
mit den Fischbeständen hätte nicht nur dramatische Auswirkungen auf das
Ökosystem Meer, sondern auch auf die Lebensgrundlage großer Bevölkerungsteile. Der Marine Stewardship Council (MSC), eine internationale gemeinnützige Einrichtung,
hat 1999 den Auftrag angenommen, den Fischereisektor auf globaler Ebene nachhaltiger
zu gestalten. Seine Arbeit fußt auf dem Mechanismus des Marktdrucks –
wirtschaftlicher Anreiz als wirkungsvoller Hebel für mehr Nachhaltigkeit.
Fordern Händler, Verarbeiter aber auch Konsumenten ein
"Nachhaltigkeitszeugnis" als Voraussetzung für den Bezug von Fisch,
sind Fischereien am ehesten bereit, ihre Arbeitsweise auf
Nachhaltigkeitskriterien überprüfen zu lassen und notwendige Veränderungen
vorzunehmen.
Neun Prozent des
weltweiten Fischfangs aus nachhaltiger Fischerei
Seit seinem Bestehen konnte der
MSC 2666 Händler, Verarbeiter und Unternehmen weltweit davon überzeugen, dass
sie ein solches Nachhaltigkeitszeugnis für ihren Fisch benötigen. Heute dürfen
223 Fischereien ihren Fang mit dem MSC-Siegel kennzeichnen. Sie haben bewiesen,
dass sie nur so viel fischen wie wieder nachwachsen kann, Rücksicht auf das
marine Ökosystem nehmen und ein effektives Management haben. Zusammen fangen
diese Fischereien acht Millionen Tonnen Fisch und Meeresfrüchte - das
entspricht etwa neun Prozent der weltweiten Fangmenge aus Wildfang. Um zu
sehen, ob dieses Engagement tatsächlich zu einem besseren Zustand der Meere
beiträgt, startete der MSC 2012 ein umfassendes Monitoring-Programm, um die
ökologischen und strukturellen Auswirkungen des MSC sorgfältig zu dokumentieren
und veröffentlicht diese regelmäßig im sogenannten "Global Impacts
Report". Dieses Programm belegt, dass zertifizierte Fischereien
nachweislich zu einer verantwortungsbewussten Bewirtschaftung der von ihnen
genutzten Fischbestände beitragen.
Quelle: forum Nachhaltig Wirtschaften
Hier geht es zum
aktuellen "Global Impacts Summary Report“ des MSC (engl.):
Hier geht es zur
Pressemeldung der FAO bezüglich des SOFIA-Reports (engl.):