Soja ist einer der wichtigsten
Eiweißlieferanten weltweit. Auf riesigen Agrarflächen wird die Hülsenfrucht
angebaut. Für die Welternährung ist sie von entscheidender Bedeutung. Der
Handel mit Soja ist ein gigantischer Markt. Mehr als 30 Millionen Tonnen
importieren die Staaten der EU jährlich allein als Futtermittel für die
Massentierhaltung. Und das hat drastische Folgen für Mensch und Natur.
Dramatische Folgen für Mensch und Umwelt
Brasilien ist einer der größten
Sojaproduzenten der Welt. Riesige Flächen tropischer Wälder werden jedes Jahr aufs
Neue abgeholzt, um dort Soja anzubauen. Allein im Amazonas-Gebiet wird eine
Fläche von 1,2 Millionen Hektar oft illegal gerodetem Regenwald fast
ausschließlich für Soja genutzt. Die Zerstörung der Umwelt ist immens. Die
indigene Bevölkerung wird dabei rücksichtslos von ihrem Land vertrieben. Vor
einigen Jahren konnte ich mir bei einem Besuch im Südwesten Brasiliens ein Bild
von der schwierigen Lage von Biosojabauern machen, das sich sehr mit den
Informationen des Filmberichts deckt.
Bio-Soja: Vom Aussterben bedroht
Die brasilianischen Bauern setzen
dabei fast ausschließlich auf Gentechnik. Die großen Agrarkonzerne wie ADM,
Bunge, Cargill, Syngenta und Monsanto machen mit dem Gensoja und den für den
Anbau eingesetzten Düngemitteln und Pestiziden ein Milliardengeschäft. Nur
wenige Unternehmen schaffen es, noch biologisch angebauten Soja zu bekommen.
Wolfgang Hecks Firma Taifun ist eines davon. Nach der Devise: "Mit
Nahrungsmitteln die Welt verändern" produziert Heck seit über 25 Jahren
Bio-Tofu in Deutschland. Doch ökologische Soja-Lebensmittel herzustellen, wird
für ihn immer schwieriger. Die Gentechnik und der konventionelle Soja-Anbau
sind seine größten Gegner.
Von der Sojabohne zum Kotelett
"planet e." folgt
einerseits der Sojabohne auf ihrem Weg in die Futtertröge der europäischen
Tierindustrie und damit auf die Teller der Fleischkonsumenten. Dabei werden die
direkten Zusammenhänge von Landkonflikten und Umweltfolgen deutlich, die der
exzessive Soja-Anbau mit sich bringt. Der Film zeigt andererseits, wie der nachhaltige
Anbau von Soja aussieht und wie letztlich daraus Tofuprodukte entstehen, die in
die Regale der Bioläden gelangen.
Billigfleisch um jeden Preis?
Passend zum Thema
Massentierhaltung/Sojaanbau ist der Titelbeitrag „Das Schweinesystem“ der
aktuellen Ausgabe des „Spiegels“ (Heft 43/2013). Rund 60 Kilogramm Fleisch
essen die Deutschen Jahr für Jahr, etwas doppelt so viel wie Menschen in
Schwellen- und Entwicklungsländern. Gefüttert werden Schweine, Rinder und Hühner
überwiegend mit Gen-Soja, das meist aus Südamerika (Brasilien, Argentinien)
stammt. Damit die deutsche Fleischindustrie wettbewerbsfähig und die
Fleischprodukte billig bleiben, erhalten die Firmen Subventionen vom Staat.
Umweltschäden durch die Massentierhaltung (u.a. belastetes Trinkwasser) und den
Sojaanbau (u.a. Zerstörung von Regenwäldern) sind im Endpreis nicht enthalten.
Hier geht es zum Filmbeitrag:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/2000432/Gutes-Soja,-schlechtes-Soja
http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/2000432/Gutes-Soja,-schlechtes-Soja