Erschreckende
Zustände auch in Europa
Zu viele
Überstunden, Leiharbeit, schwache Gewerkschaften, nicht zu erfüllende Quoten:
Das sind oftmals Merkmale von menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in der
Elektronikbranche. Aber nicht in Taiwan oder China, sondern gleich nebenan,
beim EU-Mitglied Polen. Hier werden polnische Arbeiter, die für die chinesische
Firma Chung Hong Holdings Limited arbeiten, systematisch ausgebeutet. Ans Licht
gebracht hat dies unter anderem die polnische Doktoratsstudentin und Aktivistin
Malgorzata Maciejewska die von Oktober bis Dezember 2011 als Leiharbeiterin bei
Chung Hong arbeitete. …
Nichts
als leere Versprechen
Auch über Apple und
seinen Hauptzulieferer, das chinesische Unternehmen Foxconn, gibt es wenig
Rühmliches zu berichten. Nach einer Selbstmordwelle unter den Arbeiterinnen und
Arbeitern und harscher Kritik an den Arbeitsbedingungen in den chinesischen
Foxconn-Werken versprachen Apple und Foxconn in einer Veröffentlichung der Fair
Labor Association (FLA) Ende März 2012 wesentliche Neuerungen bis zum 1. Juli
2013 einzuführen, darunter Beschränkung der Überstunden auf das rechtliche
Maximum und höhere Löhne. "Bedauerlicherweise wurde nun klar, dass Apple
und Foxconn ihre Versprechungen nicht eingehalten haben. Für die Arbeiterinnen
und Arbeiter heißt das weiterschuften zu Hungerlöhnen", kritisiert Andrea
Ben Lassoued, Leiterin der Südwind-Kampagne Clean-IT, die sich für faire
Arbeitsbedingungen in der Elektronikindustrie einsetzt. …