Fair
einkaufen-aber wie?“-Autor Frank Herrmann berichtet in unregelmäßigen Abständen
von den Eindrücken und Erlebnissen auf seiner „Fairen Biketour 2015“
Gegen Mittag stand in Saarbrücken
ein Vortrag zum Thema Fairer Handel an der htw Saar an (Hochschule für Technik
und Wirtschaft des Saarlandes), der eingebettet war in weitere Aktivitäten rund
um den Fairen Handel. Nachmittags fand eine „Biketour in der Biketour statt“. Zuerst
hielt ich einen Minivortrag zu Fairer Elektronik in einem evangelischen
Gemeindezentrum, gefolgt von Erdbeben-Bildern aus Nepal einer Teppichhändlerin,
die in Saarbrücken fair gehandelte Teppiche anbietet. Danach fuhr ein kleines
Grüppchen Interessierter mit dem Rad zur Uni Saarbrücken, der ersten
Fairtrade-Uni Deutschlands (zudem ist Saarbrücken ja auch die erste
Fairtrade-Stadt Deutschlands). An der Uni wurde uns erklärt, mit welchen Maßnahmen man den Titel bekommen konnte. Nach
der Rückfahrt zum evangelischen Gemeindezentrum klang der Tag mit einem netten
Grillabend aus.
Schöne Landschaft, aber viele Höhenmeter
Der heutige Fahrtag von
Saarbrücken nach Kaiserslautern hatte es in sich. Das lag nicht nur an der
Entfernung (insgesamt), sondern auch an den Höhenmetern (etwas mehr als 1000).
Es lag aber auch an mir, da ich beschloss dem Saar-Nahe-Höhenweg und dann
Glan-Blies-Radweg zu folgen. Dies tat ich etwas zu lange und bis ich wieder auf
Kurs war, hatte ich 20 Extrakilometer auf dem Tacho. Doch die Landschaft – zumindest
auf dem ersten Teilstück bis Homburg – entschädigte für die Mühen. Danach ging
es entlang stark befahrener Landstraßen bis in die Außenbezirke Kaiserslauterns,
die sehr stark US-amerikanisch geprägt sind. Ganz in der Nähe liegt ja der
Stützpunkt Ramstein. Um zu meinem Übernachtungsort in Dansenberg, etwas
außerhalb von Kaiserslautern zu gelangen, waren noch einige Höhenmeter zu
überwinden. Dort blieb ich bei der Familie einer netten Mitarbeiterin des
Weltladens Kaiserslautern.
Tolles Radeln im Pfälzer Wald
Heute stand eine kurze, aber
wellige Etappe durch den Pfälzer Wald an. Doch bevor ich den guten Radweg von Kaiserslauten
nach Waldfisch-Burgalben fand, irrte ich etwa eine halbe Stunde auf Waldwegen
umher. Dabei kam ich aber unvermutet an einem sehr schönen Waldsee vorbei, in
dem sich Hunderte Kaulquappen tummelten. Nach einem Eis bei freundlichen
Italienern in Waldfisch-Burgalben erreichte ich bereits am frühen Nachmittag
mein Etappenziel Merzalben. Hier übernachtete ich im ausgezeichneten Bikepark Hostal, das ein nettes
Pärchen mit viel Enthusiasmus führt. Das Hostal hatte ich ein Jahr zuvor bei
einer Wanderung mit einem Freund entdeckt. Das Konzept des Hostels scheint
aufzugehen: Geführte Mountainbiketouren für Gruppen in die Umgebung gepaart mit
gutem Essen, einer Sauna, Wäscheservice und schön hergerichteten Zimmern in
einem alten Forstamtsgebäude. Zumindest dieses Jahr sind alle Wochenenden
ausgebucht (Mo-Do ist zu). Wer also dorthin möchte, sollte eine Gruppe von
mindestens acht Wanderern oder Mountainbikern mit viel Vorlauf zusammenstellen.
Zurück im Rheintal
Nach einem guten Frühstück im
Hostal folgte ich bei bestem Wetter einem guten Radweg bis Landau, der meist
leicht bergab verlief und mich obendrein mit Rückenwind verwöhnte. Nach einer
Rast in Landau fuhr ich weiter Richtung Osten, wo ich mal wieder den Rhein
überquerte. Wenig spektakulär ging es dann nach Süden bis in die Innenstadt von
Karlsruhe, dem Wohnort meiner hiesigen Gastgeber. Da es auf der heutigen Etappe
im Rheintal sehr warm geworden war, hatte ich nach den fast 110 Kilometern dann
wirklich genug. Nach drei Radtagen in Folge kann ich den bevorstehenden Ruhetag
gut gebrauchen. Meine Gastgeber wollten mich noch zu einem Musikkonzert mitnehmen,
aber dazu war ich nicht mehr in der Lage.
Fortsetzung folgt ...