Im Oktober 2014 hat Greenpeace
gefährliche Chemikalien in Textilien mehrerer Discounter nachgewiesen. Bereits
zwei Tage später verkündete Tchibo, die Produktion zu entgiften. Auch Rewe und
Lidl schlossen sich 2014 an. Nun erklärt Aldi, in Zukunft giftfrei produzieren zu lassen. Ein großer Erfolg für alle Verbraucher und
die Menschen in den Produktionsländern! Denn die Abwässer der
Textilfabriken verunreinigen Gewässer weltweit. In den asiatischen
Herstellungsländern ist das Problem besonders gravierend. In China sind etwa
zwei Drittel der Gewässer mit gefährlichen Chemikalien belastet, vor allem aus der
Textilindustrie.
Bis 2016 giftfreie
Produktion
Mit dem Textilgeschäft setzt Aldi
jährlich etwa 2,5 Milliarden Euro um – das sind knapp zehn Prozent des
Gesamtumsatzes von 27,5 Milliarden Euro. Nun will Aldi gefährliche Schadstoffe
wie Alkylphenolethoxylate (APEO) bis Ende Juni 2016 verbannen. Diese sind in
der herkömmlichen Textilindustrie weit verbreitet. Die Abbauprodukte von APEOs
sind hochgiftig für Wasserorganismen. Per- und polyfluorierte Chemikalien, die
das Immunsystem und die Fortpflanzung schädigen können, sollen bis spätestens
Ende 2016 aus Textilien verschwinden. Aldi will außerdem über das
Abwasserproblem aufklären: Damit sich die Bevölkerung im Umfeld der Fabriken
über die Chemikalien in den Gewässern informieren kann, sollen 80 Prozent der
Aldi-Lieferanten ihre Abwasserdaten bis Ende März 2016 offenlegen. Die
Verpflichtung bezieht sich auf das gesamte eigene Sortiment an Textilien und
Schuhen. Außerdem umfasst die Zusage alle Heimtextilien wie Handtücher oder
Bettwäsche. Bis Ende Juni 2016 will Aldi sogar ein Programm für „nachhaltigen
Konsum“ aufsetzen.
Immer mehr
Textilunternehmen machen mit
Gemeinsam mit Verbrauchern
verändert Greenpeace die Branche: Die Textilherstellung der Discounter schwenkt
insgesamt auf einen sauberen Kurs um. Tchibo will sogar ein Rücknahme- und
Recycling-Programm einführen. Dies ist umso bedeutender angesichts des rasant
wachsenden Textilgeschäfts der Discounter. Bereits 24 international führende
Modeunternehmen und sechs italienische Zulieferer haben sich gegenüber
Greenpeace verpflichtet, ihre Produktion bis 2020 zu entgiften.
Quelle: Greenpeace