Bali ist bei Touristen aus aller
Welt wegen seiner zauberhaften Natur und seiner einmaligen Kultur berühmt. Jetzt
plant das Unternehmen Tirta Wachana Bali International (TWBI), 838 Hektar der
Benoa Bay für künstliche Inseln zuzuschütten. Das Projekt würde Mangroven,
Korallen und Seegraswiesen schädigen, den Wasserstand in der Bucht anheben und tiefliegende Siedlungen überfluten. 838 Hektar sollen dem Meer
abgetrotzt werden. Das maritime Ökosystem der Bucht aus Mangroven,
Korallenriffen und Seegraswiesen ist dadurch in Gefahr, warnen Umweltschützer.
Bis zu zehn Quadratkilometer Mangroven werden durch das Projekt zerstört. Eine
dichte Schicht aus feinem Sediment legt sich über Korallen und schädigt sie.
Werden Dreiviertel der Benoa Bay in Bauland verwandelt, verdrängt das 7,9
Millionen Kubikmeter Wasser. Der Wasserspiegel in der Bucht, in die vier Flüsse
münden, steigt um 1,6 Meter.
Hoteliers und Bauern streiten um Wasser
Einheimische fürchten bereits
heute den Ausverkauf ihrer Heimat. Wasser ist auf der Insel schon knapp
geworden. Urlaubsgäste verbrauchen das Wasser, das Bauern dringend für ihre
Felder benötigen. Derzeit stehen auf Bali 80.000 Hotelbetten, mindestens 67
weitere Hotels sind in Bau. Es gibt kaum noch Flächen, die sich von Reisäckern
in Touristenanlagen umwandeln lassen. Das dürfte einer der Gründe sein, warum
die Firma Tirta Wachana Bali International (TWBI) die künstlichen Inseln
aufschütten will. Eine schwer nachvollziehbare Rolle spielen Balis Gouverneur I
Made Mangku Pastika und Gutachter der Udayan-University. Mehrfach haben sie
ihre Einschätzung geändert, ob das Projekt genehmigt werden kann. Der
Schutzstatus der Bucht wurde bereits verwässert. Die Benoa Bay ist längst kein
unberührtes Paradies mehr. Für den Airport und Hafenanlagen wurde bereits
künstlich Land gewonnen. 2013 wurde die mehrspurige „Mandana Toll Road“
eingeweiht, die auf Stelzen quer durch die Bucht führt. Umweltschützer,
Künstler, Fischer und Einheimische kämpfen gegen das
Inselbau-Projekt. Sie fordern von Balis Gouverneur I Made Mangku Pastika, das
Projekt sofort zu stoppen und den Schutzstatus der Bucht zu stärken.
Quelle: Rettet den Regenwald, Foto: