Anlässlich des Weltladentags am
Samstag, den 9. Mai werden in zahlreichen deutschen Innenstädten Tatorte
abgesperrt. Mehr als 400 Weltläden und Aktionsgruppen machen damit auf die Menschenrechtsverletzungen
durch global agierende deutsche Unternehmen aufmerksam. Fair-Handels-Engagierte
verteilen an Passanten und Passantinnen Haftbefehle gegen das fiktive
Unternehmen Globarmex AG und informieren über die Kampagne „Mensch. Macht.
Handel. Fair.“ Das beschuldigte Unternehmen Globarmex AG ist Sinnbild für
international agierende deutsche Unternehmen, die Menschenrechte in den
globalen Lieferketten missachten. Prekäre
Arbeitsbedingungen, Hungerlöhne und gesundheitsgefährdende Pestizide sind bei
der Herstellung unserer Alltagsgüter keine Ausnahme. Auch deutsche Unternehmen
sind entlang ihrer Produktionsketten direkt oder indirekt an Menschenrechtsverletzungen
im Ausland beteiligt.
Globalisierten
Verantwortungslosigkeit auf Kosten der Schwächsten
Bislang können deutsche Unternehmen
für Menschenrechtsverletzungen bei ihren ausländischen Tochterunternehmen und Zulieferern
kaum haftbar gemacht werden. Denn es fehlt international und in Deutschland an
verbindlichen menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten für Unternehmen. „Mit
dieser globalisierten Verantwortungslosigkeit auf Kosten der Schwächsten,
der Menschen am Anfang der Produktionskette, muss endlich Schluss sein“,
fordert Armin Massing, politischer Referent des Forum Fairer Handel. „Der Faire
Handel beweist seit mehr als vierzig Jahren, dass partnerschaftliche und transparente
Handelsbeziehungen möglich sind. Diese Regeln sollten nun endlich für alle
verbindlich gelten.“, so Anna Hirt, Kampagnenreferentin des Weltladen-Dachverband.
Kampagne für gesetzliche
menschenrechtliche Sorgfaltspflicht
Im Rahmen ihrer gemeinsamen Kampagne „Mensch. Macht. Handel. Fair.“ setzen sich
das Forum Fairer Handel und der Weltladen-Dachverband für eine gesetzliche
menschenrechtliche Sorgfaltspflicht ein. Mit einer Unterschriftenaktion fordern
sie die Bundesregierung auf – im Rahmen der Umsetzung der UN-Leitprinzipien für
Wirtschaft und Menschenrechte in Deutschland – bis 2016 einen verbindlichen
Rahmen zu schaffen.
Quelle: Forum Fairer Handel