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Freitag, 8. Mai 2015

Weltladentag: Kampagne fordert Regeln für Unternehmen


Anlässlich des Weltladentags am Samstag, den 9. Mai werden in zahlreichen deutschen Innenstädten Tatorte abgesperrt. Mehr als 400 Weltläden und Aktionsgruppen machen damit auf die Menschenrechtsverletzungen durch global agierende deutsche Unternehmen aufmerksam. Fair-Handels-Engagierte verteilen an Passanten und Passantinnen Haftbefehle gegen das fiktive Unternehmen Globarmex AG und informieren über die Kampagne „Mensch. Macht. Handel. Fair.“ Das beschuldigte Unternehmen Globarmex AG ist Sinnbild für international agierende deutsche Unternehmen, die Menschenrechte in den globalen Lieferketten missachten.  Prekäre Arbeitsbedingungen, Hungerlöhne und gesundheitsgefährdende Pestizide sind bei der Herstellung unserer Alltagsgüter keine Ausnahme. Auch deutsche Unternehmen sind entlang ihrer Produktionsketten direkt oder indirekt an Menschenrechtsverletzungen im Ausland beteiligt.  

Globalisierten Verantwortungslosigkeit auf Kosten der Schwächsten

Bislang können deutsche Unternehmen für Menschenrechtsverletzungen bei ihren ausländischen Tochterunternehmen und Zulieferern kaum haftbar gemacht werden. Denn es fehlt international und in Deutschland an verbindlichen menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten für Unternehmen. „Mit dieser globalisierten Verantwortungslosigkeit auf Kosten der Schwächsten, der Menschen am Anfang der Produktionskette, muss endlich Schluss sein“, fordert Armin Massing, politischer Referent des Forum Fairer Handel. „Der Faire Handel beweist seit mehr als vierzig Jahren, dass partnerschaftliche und transparente Handelsbeziehungen möglich sind. Diese Regeln sollten nun endlich für alle verbindlich gelten.“, so Anna Hirt, Kampagnenreferentin des Weltladen-Dachverband.

Kampagne für gesetzliche menschenrechtliche Sorgfaltspflicht

Im Rahmen ihrer gemeinsamen Kampagne „Mensch. Macht. Handel. Fair.“ setzen sich das Forum Fairer Handel und der Weltladen-Dachverband für eine gesetzliche menschenrechtliche Sorgfaltspflicht ein. Mit einer Unterschriftenaktion fordern sie die Bundesregierung auf – im Rahmen der Umsetzung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte in Deutschland – bis 2016 einen verbindlichen Rahmen zu schaffen.
Quelle: Forum Fairer Handel