Der Hunger ist in den Entwicklungsländern
insgesamt seit 1990 um 39 Prozent zurückgegangen. Das geht aus dem Welthunger-Index
2014 der Welthungerhilfe hervor. 26 Länder konnten ihren WHI-Wert um die Hälfte
oder mehr reduzieren; darunter Angola, Benin, Brasilien, Ghana, Kambodscha,
Mali, Thailand, Peru und Vietnam. Der Bericht zeigt aber auch, dass die Zahl
der Hungernden weltweit sinkt nicht so schnell wie erhofft. In 16 Ländern ist
das Ausmaß des Hungers "sehr ernst" oder sogar
"gravierend". Und noch immer hungern heute 805 Millionen Menschen
weltweit. Mehr als doppelt so viele, zwei Milliarden Menschen, sind vom
Mikronährstoffmangel, dem sogenannten "verborgenen Hunger" betroffen.
Konflikte und Ebola
verschärfen Ernährungssituation
"Konflikte wie in Syrien,
dem Irak oder dem Südsudan gefährden auch die Ernährungssituation in den
jeweiligen Ländern", sagt Bärbel Dieckmann, Präsidentin der
Welthungerhilfe. "Flüchtlinge sind einer erhöhten Gefahr von
Nahrungsunsicherheit, Mangelernährung und Krankheiten ausgesetzt." Der
Irak verzeichnet im diesjährigen Welthunger-Index das zweitschlechteste
Ergebnis von allen Ländern. Andauernde Gewalt, die große Zahl von
Binnenvertriebenen und der Zustrom von Flüchtlingen aus Syrien sowie die seit
Jahren immer schlechter werdende Grundversorgung verschärfen diese Belastung.
Der Anteil unterernährter Menschen hat sich seit 1990 im Irak mehr als
verdoppelt. "Hinzu kommt die Ebola-Epidemie in Westafrika, die in den
kommenden Monaten erhebliche Auswirkungen auf die Ernährungslage in den
betroffenen Ländern haben wird", sagt Dieckmann.
Quelle: Welthungerhilfe