Als erster US-amerikanischer
Bundesstaat verbietet Kalifornien den Gebrauch von Einwegplastiktüten in Supermärkten.
Dies hat die kalifornische Regierung in einer Abstimmung Ende August mit 22 zu
15 Stimmen beschlossen. Mit dem am 30. September in Kraft tretenden Verbot will
die Regierung Kaliforniens zur Müllvermeidung beitragen und gleichzeitig auf
die katastrophale Verschmutzung der Meere und Strände durch Plastikmüll
aufmerksam machen. Dass ein solches Gesetz gerade im Golden State entsteht, ist
kein Zufall: Kaliforniens 1350 Kilometer Küstenlinie sind spätestens seit dem
Song "Surfin' USA" der Beach Boys eine Legende und der Traum der weltweiten
Surferszene. Eine Vermüllung der legendären Wellenreitplätze wäre fatal - auch
für die Tourismusindustrie. Ein Umdenken ist angebracht.
Plastik statt Fisch
Kürzlich wurde aus Indonesien
berichtet, hier sei der Zutritt zum Meer bereits stellenweise durch eine
meterdicke treibende Müllbarriere versperrt. Dies ist nicht nur ärgerlich für
Reisende, die sich auf weiße Sandstrände mit Kokospalmen gefreut hatten,
sondern auch hochgradig bedrohlich für alle, die vom Ökosystem Ozean abhängig
sind. Stellen Sie sich vor, Sie leben von der Fischerei und fangen nichts als
Plastikmüll! 35'000 Tonnen jährlich landen davon in den Weltmeeren. Und das
schwimmende Plastik bedroht nicht nur die Fischerei: Zahlreiche marine
Lebensformen haben in ihren Bäuchen vor lauter unverdaulichem Plastik kaum noch
Platz für Nahrung. Studien von Umweltschutzorganisationen an verendeten
Fischen, Meeressäugern und Seevögeln haben wiederholt aufgezeigt, was die Tiere
anstelle von Futter zu sich nehmen: Plastikteile in allen Farben, Formen und
Größen sammeln sich als tödlicher Ballast in ihrem Innern an. Wer
also in Zukunft noch unbeschwert Bade- oder Tauchferien genießen möchte, sollte
die Bedrohung schon heute ernstnehmen und etwas dagegen tun.
Quelle: akte