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Montag, 29. September 2014

Angst vor zugemüllten Stränden – Kalifornien zieht die Notbremse



Als erster US-amerikanischer Bundesstaat verbietet Kalifornien den Gebrauch von Einwegplastiktüten in Supermärkten. Dies hat die kalifornische Regierung in einer Abstimmung Ende August mit 22 zu 15 Stimmen beschlossen. Mit dem am 30. September in Kraft tretenden Verbot will die Regierung Kaliforniens zur Müllvermeidung beitragen und gleichzeitig auf die katastrophale Verschmutzung der Meere und Strände durch Plastikmüll aufmerksam machen. Dass ein solches Gesetz gerade im Golden State entsteht, ist kein Zufall: Kaliforniens 1350 Kilometer Küstenlinie sind spätestens seit dem Song "Surfin' USA" der Beach Boys eine Legende und der Traum der weltweiten Surferszene. Eine Vermüllung der legendären Wellenreitplätze wäre fatal - auch für die Tourismusindustrie. Ein Umdenken ist angebracht.

Plastik statt Fisch

Kürzlich wurde aus Indonesien berichtet, hier sei der Zutritt zum Meer bereits stellenweise durch eine meterdicke treibende Müllbarriere versperrt. Dies ist nicht nur ärgerlich für Reisende, die sich auf weiße Sandstrände mit Kokospalmen gefreut hatten, sondern auch hochgradig bedrohlich für alle, die vom Ökosystem Ozean abhängig sind. Stellen Sie sich vor, Sie leben von der Fischerei und fangen nichts als Plastikmüll! 35'000 Tonnen jährlich landen davon in den Weltmeeren. Und das schwimmende Plastik bedroht nicht nur die Fischerei: Zahlreiche marine Lebensformen haben in ihren Bäuchen vor lauter unverdaulichem Plastik kaum noch Platz für Nahrung. Studien von Umweltschutzorganisationen an verendeten Fischen, Meeressäugern und Seevögeln haben wiederholt aufgezeigt, was die Tiere anstelle von Futter zu sich nehmen: Plastikteile in allen Farben, Formen und Größen sammeln sich als tödlicher Ballast in ihrem Innern an.   Wer also in Zukunft noch unbeschwert Bade- oder Tauchferien genießen möchte, sollte die Bedrohung schon heute ernstnehmen und etwas dagegen tun.
Quelle: akte