Genau 25 Jahre ist es her, dass
eine Hand voll holländischer Pioniere gemeinsam mit mexikanischen
Kaffeeproduzenten beschlossen, sich für faire Handelsbedingungen einzusetzen.
Zahlreichen Widerständen von außen trotzend, gründeten der Missionar Frans van
der Hoff und der Ökonom Nico Roozen 1988 die in Amsterdam ansässige Max
Havelaar Stiftung. Benannt ist die Stiftung nach der fiktiven Romanfigur Max
Havelaar, die gegen die Ausbeutung indonesischer Kaffeepflücker kämpft. Das
erste zertifizierte Produkt war Kaffee aus Mexiko. Mit dem Siegel wollte man
die Verbraucher darüber informieren, dass die Produzenten einen fairen Preis
für ihre Erzeugnisse erhalten.
Beginn einer internationalen Bewegung
Wie ein Schneeball hat sich von Holland ausgehend die Idee
des Fairen Handels ausgebreitet. Um ihre Kräfte zu bündeln, arbeiten die
verschiedenen nationalen Siegelorganisationen heute unter dem Dachverband von Fairtrade International zusammen. Mittlerweile ist Fairtrade das weltweit anerkanntesten
Siegel für soziale Standards. Zu finden ist es auf über 30.000 Produkten,
darunter auf Tee, Bananen, Zucker und Schokolade. Jährlich werden
Fairtrade-Produkte im Wert von 4,8 Milliarden Euro gehandelt. Mit der
Auszahlung von Prämien unterstützt Fairtrade mehr als 1,3 Millionen Kleinbauern
und Arbeiter auf der ganzen Welt.
Neue Herausforderungen
„Handel zu verändern ist die Herausforderung des
Jahrhunderts“, sagt Harriet Lamb, die Geschäftsführerin von Fairtrade
International. Der Schlüssel, um einen besseren Weg einzuschlagen, ist, alle an
einen Tisch zu kriegen – die Produzenten und Händler, die Unternehmen und
Arbeiter gleichermaßen. Trotz der positiven Entwicklungen – in Deutschland
stieg der Umsatz von Fairtrade-Produkten zuletzt um 33 % – macht der Anteil an
fair gehandelten Produkten meist weniger als 1 Prozent am globalen Handel aus.
Um die häufig in großer Armut lebenden Produzenten noch mehr zu unterstützen,
ist es notwendig, den Weg weiterzugehen und Fairen Handel noch stärker in unserer
Gesellschaft zu verankern.