Den Fairen
Handel umgibt ein neues
Image. Weltweit entwickelt sich
Fair zum neuen
Bio. Das ist möglich, weil sich der Faire Handel aus der
Mitleidsecke der Entwicklungshilfe zu
einem Vorzeigestandard im Konsum empor
gekämpft hat. Das Fair-Prinzip
wird sich zukünftig auf alle
Produktkategorien und Dienstleistungen auswirken und
zum wichtigen Kriterium
für Qualität werden.
Auswertung von Studien und Umfrage
Diesen Trend weist die neue Studie
„FAIR“ – Von der Nische zum Mainstream“ auf,
die vom Zukunftsinstitut Frankfurt im
Auftrag der Westfalenhallen Dortmund GmbH erstellt wurde. Die Studie untersucht die
Bedeutung und den
Stellenwert des Fairen
Handels in unserer
Gesellschaft und welche
mittelfristigen Potenziale sich
daraus ableiten lassen. Kern der Studie ist ein prägnanter
Überblick über die Entwicklungslinien und Trends im
Umfeld des Fairen
Handels. Für die aktuelle
Untersuchung hat das Zukunftsinstitut themenrelevante Studien
zum Fairen Handel
sowie weitere Publikationen ausgewertet. Parallel dazu
wurden zusätzlich in
einer bundesweiten repräsentativen Online-Umfrage im
Juni 2013 in Zusammenarbeit mit
YouGov Deutschland 1.018 Personen
im Alter ab 16 Jahren befragt.
Ein neuer Unternehmertypus entsteht
Laut Studie entwickelt sich ein
neuer Unternehmenstypus, in dem soziales und
ökologisches Engagement von
der Marketingabteilung ins Zentrum der Wertschöpfungskette wandert. Das
heißt auch, Wachstum wird künftig aus einer neuen
Mischung von Ökonomie,
Ökologie und gesellschaftlichem Engagement
generiert. Fairer Handel bietet attraktive wirtschaftliche
Chancen. Zukünftig zählen Transparenz und Authentizität Herkunft, Nachhaltigkeit, Einhaltung
von Umwelt- und Sozialstandards, transparente
Herstellungsprozesse etc. - all das hat
Top-Priorität bei Fair-Trade-Käufern. Dabei werden den
Zertifizierungssystemen
seitens der Verbraucher großes
Vertrauen entgegen gebracht.
Nur billig genügt nicht
Authentische Geschichten rund um
Produkte und Marken werden zum wichtigen
Marketinginstrument. Das so genannte "Storytelling" rund um
Fair-Trade- Produkte kann zur
Steigerung der wahrgenommenen Qualität
beitragen und dafür sorgen, dass
eine Aufpreisbereitschaft seitens der Kunden
gewährleistet ist, so die Ergebnisse
der Studie. Denn Konsumenten sind nicht auf der Suche nach dem
radikal besten Preis,
sondern fordern eine Beziehungsqualität zwischen
Verbrauchern, Produkt und Herstellern.
Die
Studie identifiziert einen
neuen, kritischen Konsumententypus, der
sich seiner Macht
in der vernetzten Welt
bewusst ist und
sie spätestens dann einsetzt, wenn
Produkte eine Gefahr
für die Gesundheit darstellen können.
Die Zukunft ist … fair
Lebensmittel
haben derzeit den
größten Absatzmarkt im Fairen Handel, jedoch gibt es ein großes
Potenzial für fair produzierte
Textilien und Themenfelder,
die bisher noch nicht von jedermann mit "Fair Trade"
identifiziert werden, zum Beispiel Elektrogeräte
und das Thema Ressourcenschonung. Mit
Re-Use-, Re-Buy- oder
Re-Commerce-Konzepten setzt sich
ein neues, smartes Verständnis durch,
Dinge, die man
selbst nicht mehr braucht, an andere weiterzugeben oder
Neues aus ihnen entstehen zu lassen, anstatt sie wegzuwerfen. Umweltbewusstsein ist
längst zum Mainstream
bei Jugendlichen geworden.
80 Prozent der
15- bis 24- Jährigen
stehen dem Thema
Nachhaltigkeit positiv gegenüber. Mit
einem erweiterten Angebot
an fair gehandelten Produkten
kann man sie
genau dort abholen.
Hier geht es zur Studie: