Als weiße Riesen mit schwarzer Weste bezeichnet der
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) die zahlreichen Kreuzfahrtschiffe die
auf den Weltmeeren kreuzen. Doch noch immer wabern schwarze
Rauchsäulen aus den Schloten der
Kreuzfahrtschiffe. Laut NABU ist keines der derzeit eingesetzten Schiffe mit
der notwendigen Abgastechnik ausgestattet. Mit einem Fotowettbewerb ruft der
NABU jetzt auf, die enorme Abgasbelastung durch Kreuzfahrtschiffe zu
dokumentieren.
Dringender Handlungsbedarf
Mit dem Wettbewerb will der NABU
auf die Verantwortungslosigkeit der Kreuzfahrt-Reedereien aufmerksam machen.
Bisher verwendet nur ein einziges Schiff teilweise moderne Abgastechnik, um den
Schadstoffausstoß zu reduzieren. Der Rest der Flotte fährt weiterhin unter
Verwendung von Schweröl und ohne den Einsatz entsprechender Filter und
Katalysatoren. Der Kreuzfahrtboom hat zudem die Problematik an den beliebtesten
Urlaubszielen erheblich verschärft. „Gerade zur Urlaubszeit beobachten die
Menschen in ihren Ferienorten am Meer, wie die blau-grauen Dunstschleier aus
den Schiffsschloten das Landschaftsbild zerstören. Vielen wird erst dann
bewusst, welche Dimensionen die Schornsteine und die schwarzen Rauchsäulen
überhaupt haben“, sagt NABU- Verkehrsexperte Daniel Rieger.
Erste Protestbewegungen formieren sich
So formierten sich in den
vergangenen Monaten bereits Protestbewegungen in verschiedenen Hafenstädten
gegen den Ansturm der schwimmenden Hotels. In Venedig etwa fürchten die
Anwohner um das antike Fundament ihrer Stadt, im norwegischen Geiranger-Fjord
haben sie mit einer dichten, blauen Dunstglocke und hohen Konzentrationen an
Luftschadstoffen zu kämpfen. „In den Katalogen der Anbieter ist von einer
solchen Landschafts- und Umweltzerstörung allerdings nichts zu sehen: Hier
manövrieren die "Traumschiffe" vor palmgesäumten Sandstränden und grünen
Archipelen“, so der NABU-Verkehrsexperte.
Mit der Kamera Rauchsäulen dokumentieren und gewinnen
Um auf den Widerspruch zwischen
blütenweißen Werbemotiven und rußender Realität aufmerksam zu machen, bittet
der NABU um Zusendung von Fotos und Videoaufnahmen, die die dunklen Rauchsäulen
über den Schloten zeigen. Den Einsendern winken interessante Preise.
Senden Sie Ihre Fotos und Videos bis zum 20. September 2013 an daniel.rieger@nabu.de oder per Post an Daniel Rieger, NABU-Verkehrsreferat, Charitéstr. 3, 10117
Berlin. Mit der Zusendung erklären Sie, dass Sie Urheber der Fotos
beziehungsweise Videos sind, die Aufnahmen echt sind und der NABU diese für
seine Kampagnenarbeit nutzen darf. Nach Einsendeschluss werden die drei
stärksten Aufnahmen ausgezeichnet und die Gewinner bekanntgegeben.
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