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Sonntag, 3. März 2013

Von Honduras nach Nicaragua



Nach dem etwas ernüchternden Besuch der Megatourismusprojekte in Trujillo und Tela (s. vorherige Blogbeiträge), hieß es Abschied nehmen von der Karibikküste und vorübergehend auch von der brutalen Hitze. Mit einem Direktbus erreichte ich in 3 1/2 Std. Comayagua, die ehemalige Hauptstadt von Honduras (1537 gegründet), ein nettes Kolonialstädtchen, in dem ich auch übernachtete. Sehr beeindruckt hat mich die Turmuhr der Kathedrale am Hauptplatz. Sie soll angeblich die zweitälteste, noch funktionierende Uhr der Welt sein und stammt aus dem Jahr 1100 n. Chr. Ursprünglich befand sich die Uhr arabischen Ursprungs in der Alhambra in Granada. Im 17. Jahrhundert schenkte sie der spanische König Philipp III. der Stadt Comayagua. Die Uhr ist über Seile mit den Glocken des Kirchturms verbunden und läutet diese pünktlich alle Viertelstunde.

Weiter durch Honduras


Am späten Vormittag des darauffolgenden Tages, nahm ich einen Bus in die chaotische honduranische Hauptstadt Tegucigalpa, die ich allerdings nur zum Umsteigen besuchte. Ein Kleinbus brachte mich von dort in zwei Stunden in die unscheinbare, weiter östlich gelegene Kleinstadt Danlí, meinem heutigen Etappenziel. Während der Busfahrt hatte ich Gelegenheit mit einem honduranischen Dachdecker zu plaudern, der sechs Jahre lang illegal in Los Angeles in seinem Beruf gearbeitet hatte.  Richtig viel Geld hatte er während der Aufräumarbeiten nach Hurrikan Katrina gemacht, der im August 2005 New Orleans verwüstet hatte. Dort verdiente er angeblich bis zu 500 US am Tag. Das meiste hätte er aber versoffen, meinte er. Schließlich wurde er von der Ausländerbehörde erwischt und per Flugzeug nach Honduras zurück verfrachtet. Er spielte mit dem Gedanken, es erneut zu versuchen.

In Nicaragua ist einiges anders


Fünf Busse benötigte ich am kommenden Tag, um von Danlí nach Matagalpa im Norden Nicaraguas zu gelangen. Daher war frühes Aufstehen angesagt. Zunächst brachten mich zwei Busse über El Paraíso zur Grenze, an der es keine weiteren Probleme gab, aber an der ich mal wieder Geld (in Honduras = Lempira, Nicaragua = Cordoba) wechseln und eine Einreisegebühr von US12 zahlen musste. Dass Nicaragua auf der anderen Seite der Grenze ein ärmeres Land als Honduras ist, merkt man sofort an den schlechteren Bussen und den einfacheren Behausungen der Menschen. Über Ocotal und Estelí erreichte ich schließlich nach insgesamt rund acht Stunden Reisezeit Matagalpa. Mein Hotel, das ich auf Empfehlung vorreserviert hatte, entpuppte sich als Flop. Es hatte ein übel aus dem Abfluss riechendes Bad, war sehr klein und nur mit Spanplatten gebaut, sodass man ohne Anstrengung die Gespräche der Zimmernachbarn mitverfolgen konnte. Nach einer Nacht hatte ich mehr als genug und wechselte in ein nettes Hostel gleich um die Ecke. In Matagalpa ist der Besuch der Anlagen von Ritter Sport und von Kakaobauern geplant, die ihren Kakao an die Marke mit dem Quadrat liefern. Dazu mehr im nächsten Blogbeitrag.